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 Heidelberg 
Beat Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am Sonntag, 8. April 2007, 11:13
aus dem *schon-wieder-weg* dept.

Nach meinem Ausflug nach Brighton hat es mich letzte Woche noch kurz nach Heidelberg verschlagen. Eine kurze, aber durchaus interessante Erfahrung.

Vom zweiten Weltkrieg faktisch verschont, hat Heidelberg eine relativ grosse und gut erhaltene Altstadt. Nicht so detailtreu wie ein Aigues Mortes, aber immerhin in der Art eines Zürcher Nieder- und Oberdorfes.

Zusammen mit der alten Neckarbrücke und der Schlossruine wird eben diese Altstadt touristisch vermarketet wie wir es von Luzern her kennen - entsprechend war die Innenstadt am vergangenen Mittwochnachmittag total überlaufen.

All die Leute, die ich beim Frühstück in der Jugi sah, begegneten mit wieder auf der Hauptstrasse. Ein typischer Touristenmagnet mit vielen teuren Läden und unzähligen Cafés und Restaurants.

Der Bahnhof wurde in den 50ern verschoben um ihn zu einem richtigen Durchgangsbahnhof zu machen und so ist er etwas ab vom Schuss. Als ich am Dienstagabend aus dem Zug stolperte (ein nicht CO2 neutraler Zug mit einer 218er Diesellock) suchte ich erst eine Viertelstunde, bis ich die richtige Bushaltestelle fand und studierte dann noch einmal so lange den Tarifplan, bis ich begriff, welches Ticket das Richtige ist. OeV mag gut sein, ist aber irgendwie nicht so trivial zu durchschauen. Die Busse sind übrigens anders angeschrieben als die Zielangaben an den Stationen. Wer macht so etwas?!?

Zu tun hatte ich im Unigelände. Einiges grösser als die ETH und UNI Zürich zusammen enthält es auch mehrere Kliniken und ein paar Studiwohnungen. Die Mädchen und Jungs hatten bereits Osterferien und so war das Gelände mehrheitlich ausgestorben.

Ach ja, Strassenbahn bin ich noch gefahren. Linie 5. Sie verbindet drei Städte miteinander und dürfte die längste Tramlinie sein, in der ich je war :-) Die Strecke ist geschätzt etwa 60-80km lang und rund. Es gibt daher eine 5 und eine 5R welche jeweils alle 10 Minuten kommen.

Falls es mich da noch einmal hinverschlägt, muss ich gucken, keine grosse Migration am Tag darauf zu haben. Ein Spaziergang über den Philosophenweg oder eine Fahrt mit der Bergbahn ist sicher witzig. Mit der Familie da hinzureisen und die Stadt anzugucken kann ich mir aber nicht vorstellen - touristisch aufgepeppte Altstädte finden sich auch in nächster Nähe. Und so langsam entwickle ich eine massive Abneigung gegen Touris - so wichtig sie für das Ueberleben mancher Gegend sind, so unangenehm ist deren Anwesenheit.

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