Physiotherapie /= Physiotherapie

Geschrieben von Priska Rubischon (Link) am Donnerstag, 14. Dezember 2006, 11:23 aus dem gleich-ist-nicht-immer-gleich dept. Da hab ich nun seit dem 21. November Physiotherapie gehabt. Neunmal bin ich statt ins Krafttraining zur Physio gerannt. Gebracht hat es - absolut nichts. Frustriert war ich dann am Dienstag wieder bei meinem Doktor, der meine Hüfte zum dritten Mal begutachtete. Auf die Frage ob die Physio genützt habe, meinte ich "Kein Bisschen". Auf die Frage, bei wem ich denn gewesen wäre sagte ich "Herr Blafasel". Augenverdreher meines Arztes. Toll. Ja der mache es sich jeweils etwas einfach. Und ja fand ich auch, weil ich hab zwar am Innenoberschenkel Schmerzen, der Physiotherapeut hat mir aber jeweils den Rücken massiert und nachher Strom am Becken und Schulterblatt zugeführt. Uebrigens waren die neun Mal da sehr angenehm, wenn ich auch öfters mal den Verdacht hatte, dass der Herr ganz gerne Frauenkörper anfasst. Aber er hat es nie in "sexuellem Missbrauch" getan und daher hab ich nie etwas gesagt. (Im Fall von falschem Anfassen hätt ich dann eher etwas getan, als gesagt ;-). Nun mein Doktor drehte mein Bein nochmals in alle Richtungen. Selbe Probleme wie schon vor drei bzw. fünf Wochen. Er meinte dann aber, dass wir es nochmal mit Physiotherapie versuchen sollten, allerdings bei einem anderen Therapeuten. Beim letzten Besuch hatte ich nicht nach einem geeigneten gefragt, da ich davon ausging, dass ich beim Physiotherapeut meines Fitnesscenters hin kann. Der war aber über zwei Wochen ausgebucht und so lange wollte ich nicht warten. Hab dann einfach im Telefonbuch einen gesucht und den genommen wo ich weiss, dass ich morgens jeweils vorbeifahre. Dass der so ungeeignet für mein Problem ist, wusste ich natürlich nicht :-/ Mein Arzt sagte mir dann vier Therapeuten wo gute Physiotherapie machen. Darunter auch das Kantonsspital Glarus, das eine Physioabteilung hat. Ich hab mich dann für die entschieden, die Chance im Spital die richtige Behandlung zu bekommen schien mir einiges grösser, als wieder bei einem "privaten" Physiotherapeuten. Ich konnte noch gleichentags in die erste Behandlung und schon da fiel ein riesen Unterschied auf. Zum einen fragte mich die (sehr sympathische) Physiotherapeutin erstmal aus, seit wann Beschwerden, wo wie warum usw. Halt eine Bestandesaufnahme - was der Letzte nicht gemacht hatte sondern einfach gleich Rücken angegangen. Und nach dem Befragen hat sie meinen Innenoberschenkel massiert. Den Muskel und die Sehnen, die ich angab, dass sie weh tun. Und siehe da, sie spürte die Verspannung sehr gut und massierte einfach mal. Heute dann der zweite Termin. Sie erklärte, dass sie auch mit meinem Arzt telefoniert hätte (wow!) und dass sie deswegen nun noch Ultraschall einsetze um das Gewebe zu lockern. Ok... Ultraschall - aber am Oberschenkel, da wo es verspannt ist. Nicht am Rücken, wo eventuell vielleicht man weiss ja nie eine Verspannung sein könnte, die sich aufs Bein auswirkt. Anschliessend wieder Massage wo sie mein armen Schneidermuskel drückte, streckte und walkte. Toller Sternenhimmel haben die da in dem Behandlungszimmer. Oder war das doch nur virtuell in meinem Kopf? Jedenfalls habe ich jetzt nach zwei Behandlungen schon das bessere Gefühl als nach den neun Mal beim anderen. Ich schöpfe also neue Hoffnung, dass dieses Hüftproblem, das sich nun als Muskelproblem herausstellt, bald mal gelöst ist. Das Problem ist nämlich "nur" ein total verspannter Muskel. Und zwar so verspannt, dass er glaubt in der richtigen Haltung zu sein und von der Therapeutin jetzt erstmal erklärt bekommt, dass das nicht richtig ist :-) Darum merke: Physiotherapie ist nicht gleich Physiotherapie. Wieder ein Ort wo es sehr wichtig ist, dass man die richtige Person erwischt. Sonst ist es zwar angenehm, aber nützt nichts (und wird mich noch viel Geld kosten :-( ) Permalink

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