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Erlebnisgastronomie
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 Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am
Samstag, 15. Juli 2006, 12:03
aus dem erleben-statt-essen dept.
Nachdem das Einkaufen je länger je mehr vom Erlebnis zum Jagen nach dem billigsten Angebot verkommt, versuchen die Wirte, ihr Einkommen durch eben dieses Erleben zu verbessern.
Und sie haben erstaunlicherweise gar Erfolg damit. Restaurants wie die Chäsalp sind immer bummsvoll und ich hatte gestern in der Burg in Uster nur deshalb einen Platz, weil ich schon Anfangs Woche reserviert hatte.
Vor dem Umbau war es ein Spunten 1) mit währschafter Küche, jetzt gibt es eine riesige Terrasse mit genialem Ausblick über den Greifensee und Pfannenstil. Ich war nicht alleine da und wir planten nach dem Essen weiterzugehen, ich hatte rund anderthalb Stunden Zeit für das Essen gerechnet.
Die Karte erschlug mich erst einmal. Tellergerichte zwischen CHF 25.- und 49.-, Beilagen zu Fleisch und Fisch separat, selbst ein Salat nicht unter 10.- Ich entschied mich zu Spaghetti Vongole und einem Salat vornweg. Zusammen mit einem Mineralwasser und einem Espresso kam das auf 46.70. Es zu bestellen, bekommen, essen und bezahlen dauerte drei Stunden - das geplante Weiterziehen liessen wir dann gleich bleiben.
Der Teller war nicht sonderlich gross, aber schmeckte vorzüglich. Das sich zwei geschlossene Muscheln und mehrere Muschelsplitter auf dem Teller befanden, kostet hingegen schon den einen oder anderen Karmapunkt. Das sollte einer professionellen Küche eigentlich nicht passieren.
Um uns herum wurde fleissig gegessen, getrunken und geplaudert - das Konzept scheint seine Abnehmer zu finden. Von der überall zu spürenden Rezessions- und Geiz ist Geil Stimmung nichts zu merken.
Ich für mich werde zukünftig einen Bogen um die Burg machen. Entweder will ich etwas kleines essen - dann brauche ich kein Erlebnis. Oder ich will richtig zuschlagen, dann soll aber bitte auch der Service und das Essen zu 100% stimmen. Unser Silvesteressen war auch nicht billig - der Römerturm ist an und für sich noch einen Zacken teuerer als die Burg - aber es stimmte alles und wir gingen satt und zufrieden nach Hause.
1) Sorry deutsche Leser, das kann ich jetzt bei bestem Willen nicht übersetzen ;-)
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