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 Gedankenexperiment 
Beat Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am Montag, 2. Januar 2006, 14:35
aus dem schni-schna-schnapp dept.

Seit meinem letzten selbstgeschneiderten Rock ist schon eine ganze Weile vergangen. Mittlerweile ist es kalt und Etwas warmes um die Beine macht mehr Sinn als ein luftiges Tellerröckchen.

Auslöser für die Aktion waren drei Dinge:

Unser neues Bett hat viele Bettwäsche überflüssig gemacht. Ich han Dir dä Molton uf dSite gleit. Chasch dr emal öpis drus mache kommentierte Priska.

Wir waren drei Mal bei Sandra vor dem Atelier. Eigentlich wollte ich gucken, ob sie einen richtigen Winterrock hat - etwas, was warm gibt. Das erste Mal kauften wir zu lange im Jack Wolfskin für Priska ein und kamen viel zu spät aus diesem Laden. Das zweite Mal war sie an einer Ausstellung und hatte geschlossen. Das dritte Mal waren wir schlicht zu früh, da ich die Oeffnungszeiten nicht im Griff hatte. Das Schicksal wollte wohl nicht, dass ich diesen Winter bei Sandra einkaufen gehe.

Tja, und da war letzter Donnerstag, ich erwachte mit einer Riesenbirne. Die paar Tage zwischen Weihnachten und Neujahr hatten sich gelohnt und ich war wieder einigermassen entspannt - mit dem Aerger von Migräne und chaotischem Blutdruck. Also ja nicht Autofahren oder als root tippen. Der perfekte Tag um meine Ideen mit obigem Molton zu realisieren!

Grundsätzlich ist das Ganze nur ein Gedankenexperiment. Aber die postitiven Feedbacks gestern Abend - Coolä Rock! Oh, heute in Weiss! und Hey, das mues ich mir grad emol aaluege. motivieren mich dazu, ihn auch einfach so zu tragen.

Ein Winterrock sollte keinen Schlitz haben, dennoch aber genügend Beinfreiheit bieten um als Mann einigermassen gehen zu können. Ich habe daher ein Stück Stoff von 105x140cm zurechtgeschnitten und dies zu einer Röhre zusammengenäht - ehrlichgesagt habe ich mehrfach abgehauen, bis es gepasst hat ;-) Vor dem Bauch nahm ich den zuvielen Stoff und legte ihn von Links über Rechts - soll ja ein Herrenrock geben. Mittels vier Druckknöpfen wird der Stoff festgemacht. Die Anpassung an die runden Formen meines Hinterns erfolgt mit einem grossen Abnäher auf der Rückseite. Der Saum oben ist einfach umgeschlagen und festgenäht, auf der Unterseite schlicht ge-zick-zackt.

Erkenntnis aus dem Experiment: Die Idee ist gut, aber das nächste Mal mache ich das Ganze besser aus zwei Hälften - Vorder- und Hinterseite - welche auf der Seite zusammengenäht werden. Damit entfällt der recht hässliche Abnäher auf der Rückseite. Hosensäcke - äh - Rocksäcke - wären damit allenfalls auch möglich, traue ich mir aber noch nicht zu. Marius empfahl mir eine Jeans zu nehmen und aus dieser ein Schnittmuster zu basteln, um die Form der Hüfte einfach zu treffen. Vom Stoff her sehe ich eher einen Fleece, allenfalls muss ich ein Futter einnähen, damit der Stoff nicht auf den Strumpfhosen "klebt". Die Druckknöpfe müssen allenfalls mit einem Stück Baumwollstoff hinterlegt werden, damit sie sicher nicht ausreissen.



Auch wenn ich auf den Bildern etwas böse dreingucke - das Ganze hat riesig Spass gemacht. Ich hatte zu Beginn nicht mehr als eine Idee und am Schluss etwas anzuziehen - etwas, was mann sich nur mit einem Stück Abfallstoff erlauben kann. Fleece kostet bei uns runde 25.- pro Meter *urks* Priska meint zwar, mein Rock sei etwas "verlegen". Aber sobald man dem Stil sagt, muss es so sein 8-)

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Das Kleingedruckte: Der Besitzer der folgenden Kommentare ist wer immer sie eingeschickt hat. Wir sind in keiner Weise für sie verantwortlich.

  • thilde@thildkroete.de Re: Gedankenexperiment
    Geschrieben von thilde (Link) am Freitag, 27. Januar 2006, 13:43

    Hast du das hier schon gesehen?

    http://www.spiegel.de/unispiegel/schule/0,1518,397385,00.html



    • beat@0x1b.ch Re: Gedankenexperiment
      Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am Freitag, 27. Januar 2006, 15:32

      Jep. War ein Diskussionsthema im Rockforum. Ist in meinen Augen ein typischer Fall von fehlendem gesundem Menschenverstand - etwas, was man im angelsächsischem Raum doch sehr häufig findet. In einem anderen Artikel berichtete der Kleine, dass er eigentlich gar keine Freude an Röcken hat, sondern diese bloss zum Protest trägt.

      Ich trage die Dinger weil ich Spass daran habe - und das ist doch etwas ganz anderes ;-)