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 Mobile 
Fotografieren Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am Freitag, 16. August 2013, 08:25
aus dem *1.4-2-2.8-4-5.6-8-11-16-22* dept.

Erst kürzlich hatte ich etwas Smalltalk über das Fotografieren und wo ich dieses gelehrt hätte. Mein Gegenüber wollte nicht verstehen, dass die ganze Technik dahinter simpel ist und auch moderne Kameras mit endlos vielen Knöpfen ganz einfach sein können :-)

Im Prinzip gibt es an einer Kamera genau fünf Dinge einzustellen: Brennweite, Distanz, Blende, Verschlusszeit und Empfindlichkeit. Das Fiese ist einzig, dass sich die Werte wie in einem grossen Mobile gegenseitig beeinflussen. Zieht man an einem Ende, bewegen sich Andere.

Wäre doch nett, so etwas an der Decke zu haben. Ein Mobile, bei dem man an der "Blende" zieht und sich die Schärfentiefe und die Belichtung verändert. Trotz üblicherweise gutem räumlichen Vorstellungsvermögen habe ich es noch nicht geschafft, gedanklich all die Dinge mit Stäbchen und Schnüren zu verknüpfen. Eine echte Herausforderung.

Mindmap

Immerhin, ich habe schon einmal ein Mindmap gebastelt. Mein erstes, auch eine Premiere. Soll ja gut sein beim Brainstorming und ich habe gerade einen interessanten Auftrag, bei dem das ein grosses Thema ist. Ich hoffe jetzt einfach, dass ich bei meinem nächsten Besuch am Genfersee in diesem Rahmen wieder Energie zum Fotografieren habe und den einen oder anderen netten Sonnenuntergang erwische - die Dinge einzustellen fällt mir irgendwie leichter als sie an die Decke zu hängen :-)


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Das Kleingedruckte: Der Besitzer der folgenden Kommentare ist wer immer sie eingeschickt hat. Wir sind in keiner Weise für sie verantwortlich.

  • Re: Mobile
    Geschrieben von Peter am Samstag, 17. August 2013, 00:28

    Tut mir leid, aber moderne Kameras SIND KOMPLIZIERT.
    Bis in die 80er waren Kameras schön mechanisch, und es war sofort klar wo man was einstellt (Irgendwo hatte es meist ein Zeitenrad, am Objektiv war die Blende, ISO war eh nur ein Thema wenn man den Film gewechselt hat).
    Moderne Kameras haben verstellbare ISO (Gerne auch noch mit einer Automatik dahinter), mindestens 3 Modi für AF und Belichtungsmessung, und nebenbei auch noch die ganze Funktionalität um die Fotos in der Kamera zu "entwickeln" und zu betrachten.
    Klar komme ich damit auch klar, aber wenn es nicht "meine" Marke ist muss ich immer erst mal suchen wie man die gewünschte Einstellung vornimmt (Bei der anderen grossen Marke ist für mich schon den Einschaltknopf am "falschen" Ort). Und je kleiner die Kamera, um so schlimmer wird es, weil sämtliche Knöpfe doppelt belegt sind, aber kein Platz da ist um das auch anzuschreiben.

    • beat@0x1b.ch Re: Mobile
      Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am Montag, 19. August 2013, 09:35

      Naja, das mit den vielen Knöpfen mag durchaus verwirrend sein und die beiden grossen Hersteller liefern da einen Vendor Lock in. Immerhin, sie halten sich an Standards wie die internationale Blendenreihe, Zeitreihe und ISO. Was musste ich früher jeweils bei Deutschen Kameras zwischen ASA und DIN hin- und herrechnen :-)

      Und beide verzichten bei den teureren Kameras auf Gimmiks wie Motivprogramme, Wifi und GPS. Find ich ganz gut so, auch wenn ich die Schärfentiefenautomatik früherer Canon Kameras ein bisschen vermisse. Nahester Punkt scharfstellen, weitester Punkt scharfstellen - die Kamera berechnete die passende Blende, stellte die Distanz auf 1/3 2/3 und suchte die passende Zeit. Vermutlich machten viel zu viele Leute zu grosse Bereiche und meckerten über die kaputte Automatik. Fotografieren bleibt ein Mobile, ein ewiger Kompromiss zwischen den Möglichkeiten und dem Gewünschten.

      Das Einzige, was gegen die Knopfflut, ist Training. Dank billigem Material dürfen es auch richtige Fotos sein, das war mit Film definitiv anders. Da empfahl ich meinen Kunden "Trockenübungen" bis die Ohren wackeln. Bis alle Knöpfe blind sitzen braucht es locker das Equivalent von ein paar hundert Filmen, ich habe so langsam das Gefühl, meine "Grosse" in den Griff zu bekommen.

      Bin ich froh, nur mit anderthalb Kameras unterwegs zu sein, bei Dir dürfte das ein bisschen schwieriger sein :-)

      • Re: Mobile
        Geschrieben von Peter am Freitag, 23. August 2013, 23:22

        Was ich vermisse ist die Multispot-Belichtungsmessung der Canon T-90, einfach verschiedene Punkte anvisieren und jeweils die Messtaste drücken, rechts im Sucher sieht man dann die Verteilung dieser Punkte, bezogen auf die errechnete Belichtungszeit und Blende. Matrixmessung und co. sollten das wohl überflüssig machen, aber man hat einfach nicht die selbe Kontrolle und den selben Komfort wenn man eingreifen will.

        Motivprogramme (Irgenwann waren es so viele, dass die Hersteller eine "Motivprogrammautomatik" erfanden) und Wifi brauche ich nicht, aber GPS wäre nett, die robusten Nachrüstlösungen sind doch recht teuer und bleiben irgendwie ein Gebastel, weshalb ich bisher darauf verzichtet habe.

        Bei mir sind es auch nur 1.5 Kameras die ich kennen muss :-)

        • beat@0x1b.ch Re: Mobile
          Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am Samstag, 24. August 2013, 14:59

          Oh, Du hast Dich eingeschränkt? :-)

          Spotmesung habe ich jetzt noch nie vermisst - mir erscheint es viel zu schwierig, einen mittleren Motivkontrast zu finden. Und wenn ich meinem Modell eine Graukarte in die Hände drücke, dann ist eine Lichtmessung mit dem Belichtungsmesser kein zusätzliche Aufwand mehr. Multispot war meines Wissens so das erste Mal in der Olympus OM3/OM4, Wikipedia gibt mir recht. Vermutlich flossen damals einige $$$ an Olympus um die Patentanwälte gnädig zu stimmen, dito für die Blitzbelichtungsmessung direkt auf dem Film.

          Aber vielleicht machst Du ja Zonensystem nach Ansel Adams und liebst die Spotmessung ;-)