3096 Tage
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Geschrieben von Nala Rubischon (Link) am
Freitag, 7. Juni 2013, 07:11
aus dem gelesen dept.
So kurz vor den Ferien noch eine Buchbeschreibung. Während die letzten Bücher eher seicht und Hollywood waren, geht es diesmal um einen persönlichen Bericht, der erschüttert.
3096 Tage ist das Buch von Natascha Kampusch. Eine junge Frau die mit 10 Jahren entführt wurde und sich mit 18 - eben 3096 Tage später - selber befreien konnte.
Dazwischen Jahre der Qual, Verzweiflung, Gewalt und Trauer. Es ist erschütternd nur schon zu lesen, was sie erlebt hat. Das zu erleben wünsch ich nicht mal meinem ärgsten Feind.
Und doch hat sie auch Zeiten gehabt, die milder waren. In der sie sich einen Alltag verschaffte, wohl auch um nicht durchzudrehen. Und was mich sehr fasziniert hat war, dass sie sich eben nicht unterkriegen liess. Natascha ist nicht das, was man gerne als Opfer hätte. Ganz klar sie war Opfer dieser Entführung und Opfer dieses Täters. Aber sie war auch innerlich gestärkt rausgekommen. Sie lässt sich nicht nur zum Opfer degradieren und ihr grösstes Problem momentan ist wohl, dass man sie nicht als Mensch wahrnimmt, sondern eben nur als dieses arme, arme Entführungsopfer.
Wie weit sie das Buch selber geschrieben hat, wie weit es das aussagt, was wirklich war und was sie fühlt(e) ist mir nicht ganz klar. Kann ein Mensch so aus einer Geschichte rauskommen? Hat sie vieles durch psychologische Hilfe aufgearbeitet? Ist das Buch auch eine Aufarbeitung oder eher ein bisschen Exibitionismus?
Ich fand das Buch sehr spannend und lesenswert. Und ich wünsche Natascha, dass sie ihr Leben leben darf und diese Geschichte nur noch ein Teil Ihrer Vergangenheit wird und sie die Zukunft so gestalten kann, wie sie es will. Nicht wie jemand anders es für sie entscheidet.
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