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 Machos und Teddybären 
Beat Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am Sonntag, 19. August 2012, 09:53
aus dem *filosofisch* dept.

Egal ob Cavia porcellus form. domestica oder Homo Sapiens Sapiens, der Umgang mit Machos zeigt erstaunliche Parallelen: Die Weibchen mögen sie nicht ausstehen, um sie dann aber gleichzeitig anzuhimmeln.

Sie sprach in einem hysterischen Ton, bezeichnete ihn als das grösste Arsch, das ihr je begegnet ist. Nutze sie nur aus, schicke sie weg, um sie etwas später wieder herzubeordern. All ihre Freundinnen seien sich bewusst, dass sie mit ihm eine grosse Qual gefunden hat. Als ich gestern in Ziegelbrücke aus dem Zug stieg, knutschten sie wild miteinander.

"Meine" vier Mädchen weichen ihrem Chef aus wo es geht. Einzig Cresta stellt sich manchmal demonstrativ neben ihren Sohn, um am Heuhaufen zu fressen. Er jagt sein Rudel durch den Stall, verscheucht sie wenn er die Möglichkeit auf etwas Futter sieht. Benimmt sich schlicht wie ein grosses Arsch. Und was macht Ikebana heute morgen? Kaum hat er sie weggejagt, kehrt sie um und schnuppert sie an seinem Hintern. Vermutlich hat ihn mein Putzlappen gestört, sonst hätten die Beiden garantiert ein Nümmerchen geschoben.

Für den Macho geht die Sache auf. Er kommt zu seiner regelmässigen Portion Sex, kriegt seine Gene verteilt. Zu alledem verpflichtet er sich nicht einmal zur Mithilfe bei der Aufzucht der Kleinen. Ein Himmel für Männer (auch wenn für einen richtigen Himmel vermutlich noch eine Bohrmaschine sein muss :-)

Dann gibt es da noch die anderen Männchen. Sie betrachten die Weibchen nicht einfach als Sexualobjekt, übernehmen Verantwortung, nehmen Rücksicht. Gehen Konflikten aus dem Wege. Mit ihnen geht frau an die Kunstausstellung, fein Essen, ins Kino, schüttet ihr Herz aus. Streift durch das Aussengehege, schläft in seiner Gegenwart, stellt sich neben ihn wenn es etwas zu Futtern gibt. Aber mit ihm schlafen? Nein danke. Gut ist Quincy's Libido mittlerweile nicht mehr so gross, ich würde den Kerl sonst echt bedauern.

Einige Sozialwissenschaftler und Wissenschaftlerinnen behaupten, dass der Mann wirbt und die Frau wählt. Es liegt also in den Händen (oder zwischen den Beinen) der Frauen, die Anzahl der unausstehlichen Machos zu regulieren. Liebe Frauen, nehmt diese Verantwortung wahr und schützt uns vor solch unangenehmen Zeitgenossen. Ihr mögt sie ja selbst nicht ;-)

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Das Kleingedruckte: Der Besitzer der folgenden Kommentare ist wer immer sie eingeschickt hat. Wir sind in keiner Weise für sie verantwortlich.

  • blog@thildkroete.de Re: Machos und Teddybären
    Geschrieben von Thilde (Link) am Dienstag, 21. August 2012, 11:07

    Hallo Beat,

    wenn das Leben des Macho so beneidenswert ist - einfach nachmachen! ;-)

    Ansonsten: nein, die Wissenschaft ist sich nicht so ganz einig darüber, wer wählt und wer gewählt wird.

    Es gibt diverse Experimente dazu, darunter eines, das zeigt, dass es nicht am Geschlecht liegt, wer wählerischer und wer wahlloser ist, sondern an der Konstellation. Bei dem Versuchsaufbau: Person X sitzt an einem Tisch, zu ihr kommen 10 Personen und flirten mit ihr, dann sagt Person X hinterher, dass sie 10-n Personen erotisch attraktiv fand.
    Ist Person X aber eine der Personen, die bei Person Y am Tisch vorbeikommen und bei ihr "vorsprechen" müssen, liegt die Zahl der attraktiv gefundenen Personen bei > 10-n Personen.
    Und das unabhängig davon, ob Person X männlich oder weiblich ist!

    Oder weniger formal ausgedrückt: wer passiv herumsitzt, findet weniger Personen attraktiv als wer aktiv wird.

    Ziehe selbst deine Schlüsse daraus ;-)