Kindheitserinnerung - Igra

Geschrieben von Nala Rubischon (Link) am Freitag, 24. September 2010, 17:08 aus dem als-ich-noch-jung-war dept. Bereits fünfmal hab ich Euch von Kindheitserinnerung erzählt. Diesmal gehts wiederum um eine ganz besondere Erinnerung. Eine die ich gerne mit Euch teilen möchte. Es müsste irgendwie Ende Mittelstufe (5./6. Klasse) oder anfangs Oberstufe (1./2. Sek) gewesen sein. Als katholisch aufgewachsenes Kind musste ich jeweils in "Unti", während die meisten Schulkollegen in "BS" (Biblische Geschichte) gingen. In besagtem Jahr war es so, dass wir ins Kirchzentrum am anderen Ende von Kloten gehen mussten. Es sind so Erinnerungsflashes da von einzelnen Szenen, aber an diese Unterrichtsstunde erinner ich mich speziell gut. Es waren mehrere Untiklassen zusammen in dem Raum und wir schauten uns einen Film an. Die Erinnerung an den Film war ziemlich klar - wenn sich auch im Nachhinein herausstellte, dass ich gewisse Passagen anders in Erinnerung hatte ;). Es ging um einen Jungen und ein Mädchen. Der Film war ohne Sprache, dafür mit passender Musik hinterlegt. Der (missmutige) Junge und das (fröhliche) Mädchen zeichneten Sachen, die sich dann gegenseitig angriffen. Meine Erinnerung sagte was von Auto, Flugzeug, Bomben. Immer schlimmer wurde der Streit zwischen den beiden Kindern. Ihre Zeichnungen immer mehr gegeneinander. Bis der Junge vom Flugzeug aus Bomben auf das gezeichnete Haus des Mädchens fallen liess, die Musik ein dumpfes Bumm von sich gab und das Tintenfässchen umfiel und schwarze Brühe über die Blätter lief. Beide Kinder heulten. Ich nehme an, wir haben im Unti darüber gesprochen was passierte, warum und wieso. Aber daran mag ich mich nicht erinnern. In mir eingebrannt waren nur diese Szenen, die heulenden Kinder und dass man nicht immer gegen den anderen weiter streiten soll, weil es sonst im Krieg endet. Das Aufschaukeln von schlechter Stimmung bis hin zu kriegerischen Taten. Schwer zu beschreiben. Und - eine der ersten Szenen - dass man manchmal einfach dem anderen etwas "schenken" sollte, auch wenn er es nicht verdient. Hätte das Mädchen dem Jungen den gespitzten Farbstift überlassen und den kaputten vom Jungen wieder gespitzt - wie wär das Ganze dann rausgekommen? Müssen wir immer auf unserem Recht beharren, oder sollten wir nicht manchmal einfach nachgeben um Krieg zu verhindern? Jedenfalls begleitete mich die Erinnerung an diesen Film Jahr für Jahr. Mal mehr mal weniger. Ich zog aus der Erinnerung die Konsequenz, dass es sich nicht immer lohnt weiter zu streiten. Dass einer auch einfach mal nachgeben sollte, weil es sonst mit dem Tod von allem endet. Letztes Jahr war mir der Film wieder intensiver im Bewusstsein. Hatte es immer mal versucht im Internet zu finden. Aber ohne Filmtitel? Nur mit der wagen Handlung? Und doch hätte ich so gerne gewollt, den Film wiedermal schauen zu können. In meiner Not schrieb ich an die Kirchgemeinde in Kloten, erzählte, dass ich da aufgewachsen bin, bei der Katechetin M. im Unterricht war und bei ihr eben diesen Film gesehen hätte. Ob sie mir denn vielleicht den Titel wüssten. Zu meiner Freude antwortete mir M. selber! Sie freute sich, dass ich mich noch immer an diesen Film erinnerte und wusste mir wenigstens Name und woher sie ihn damals hatten. Dank Marius fand ich dann sogar eine Internetversion, die frei anschaubar ist. Und exakt dieses Video möchte ich mit Euch teilen. Schaut es Euch an. Macht Euch Eure eigenen Gedanken dazu. Ich weiss, die Szenen sind doch nicht ganz so wie ich sie beschrieb. Da liess mich mein Gedächnis im Stich. Die Quintessenz des Filmes blieb für mich aber auch nach vielen Jahren gleich. zum Film Fände es schön, wenn Ihr Eure Kommentare hier hinterlegt! Permalink

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