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 Angestellt 
Nala Geschrieben von Nala Rubischon (Link) am Donnerstag, 2. September 2010, 06:36
aus dem boah-wow dept.

Nach 15 Jahren entgeltfreier Arbeit mit einigen kurzen Gastspielen in die bezahlte Arbeitswelt bin ich nun seit Dienstag wieder in die Arbeitswelt integriert. Oder sagen wir, mich am integrieren.

Schon länger fand ich es an der Zeit so langsam wieder einer Berufstätigkeit nachzugehen. Kinder sind nicht mehr so häufig zuhause und mir war doch das eine oder andere Mal langweilig. Klar, kann man mit Computer überdecken, trotzdem. Mehr als 50% wollte ich aber nicht arbeiten, da Beni und Maja doch hin und wieder noch meine Anwesenheit benötigen.

Zurück in meinen erlernten Beruf wär natürlich ein Traum. Ist aber schwierig von hier oben. 50% Bürojob der in der Nähe ist, damit ich nicht noch stundenlangen Arbeitsweg habe. Schwer. Schlechte Englischkenntnisse vorhanden. Noch schwerer.

So stiess ich vor kurzem auf ein Inserat des Marché Glarnerland die eine Mitarbeiterin in der Küche suchten. Hab ich mich beworben, durfte zu einem Vorstellungsgespräch (was ich bereits als Erfolg wertete, alle anderen Bewerbungen in den letzten Monaten wurden direkt zurückgesandt). Es gab ein Probearbeitstag. Der war sogar soweit ok. Allerdings erfuhr ich dort die Arbeitszeiten. Frühschicht beginnt um 04:30 Uhr und die Spätschicht geht bis 00:00 Uhr. *örks*. Vergesst es, keine Chance, dass ich morgens um 04:30 Uhr nur schon das Gemüse das ich rüsten müsste sehen würde. Geschweige denn, dass ich so früh überhaupt von Obstalden den Weg da runter finden würde. Ich sagte ab. Kriegte komischerweise mein gesamtes Dossier - inklusive meinem Bewerbungsschreiben und ihrem internen Bewertungsbogen zurück. Letzterer lässt mich auch darauf schliessen, dass sie mich eh nicht genommen hätten, da ich anscheinend keine Gastorientierung und keine Detailorientierung hätte. Und das nach einem Probetag? Hallo?

Zur selben Zeit bei einem Schwatz im hiesigen Dorfladen wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass sie eine Mitarbeiterin suchen. Und jemand, der ins CC einkaufen geht. Im CC einkaufen - da wär ich sofort dabei. Das finde ich lustig. Alle anderen finden das anscheinend nur anstrengend. Klar, man muss viel Gewicht rumschleppen. Ich überlegte mir noch eine Nacht, ob ich mich vielleicht nicht doch auch für die Mitarbeit bewerben sollte. Wär mal was anderes. Und ich kann meine Homophobie abbauen. Gefressen werde ich ja wohl kaum.

Gesagt getan, ich machte einen Probearbeitstag mit - das war letzten Montagmorgen. Ich war begeistert. Der Job gefiel mir wirklich. Ich habs sogar hingekriegt Käse zu schneiden :-)

Dienstag dann meinen üblichen Einkauf begonnen wurde ich gefragt, ob ich denn den Job haben wollen würde. JA! Gerne! Und schwups, hatte ich den Job. Noch am Dienstag nachmittag ging ich dann wieder arbeiten um so schnell wie möglich eingearbeitet zu werden.

Noch stehen jetzt halt einige Tage Ferien an, aber ab Mitte Oktober bin ich dann in schöner Regelmässigkeit im Laden anzutreffen. Und bis dann hoffentlich soweit eingearbeitet, dass ich das auch alleine schaffe.

Ich freue mich riesig wieder in die Arbeitswelt eingetreten zu sein. Bin abends todmüde vom Stehen - schliesslich hatte ich bisher immer Sitzjobs. Und trotzdem sehr zufrieden. Ich hoffe meine Mitarbeiterinnen auch mit mir :-)

Und um den Umsatz zu steigern - hey Leute kommt doch bei mir im Dorfladen Obstalden einkaufen! Es kann nicht jeder von sich behaupten von einer Nala Rubischon bedient worden zu sein *G*

Permalink

Das Kleingedruckte: Der Besitzer der folgenden Kommentare ist wer immer sie eingeschickt hat. Wir sind in keiner Weise für sie verantwortlich.

  • blog@martina-diel.de Re: Angestellt
    Geschrieben von thilde (Link) am Donnerstag, 2. September 2010, 23:59

    Was ist CC?

    Und was meinst du mit Homophobie?

    • Re: Angestellt
      Geschrieben von B am Freitag, 3. September 2010, 12:48

      CC = Cash & Carry, Grosshandel in der CH
      Homophobie= Tante Wikipedia sagt dazu: "Homophobie (von griech. ὁμός homós: gleich; φόβος phóbos: Angst, Phobie) bezeichnet hauptsächlich eine soziale, gegen Lesben und Schwule gerichtete Aversion bzw. Feindseligkeit oder „die irrationale, weil sachlich durch nichts zu begründende Angst vor homosexuellen Menschen und ihren Lebensweisen“.Homophobie wird in den Sozialwissenschaften zusammen mit Phänomenen wie Rassismus, Xenophobie oder Sexismus unter den Begriff „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ gefasst und ist demnach nicht krankhaft abnorm."

      • Re: Angestellt
        Geschrieben von Bloggerin am Freitag, 3. September 2010, 12:50

        Vielleicht meinte Nala aber eher Anthropophobie
        Als Anthropophobie (gr.: Menschenangst) bezeichnet sich die übersteigerte Angst eines Menschen vor Anderen.

        Sie ist eine soziale Phobie, eine Angststörung, die sich im Umgang mit anderen Menschen bemerkbar macht. In Extremfällen kann die Menschenangst zur Abschottung gegenüber jeglichem Kontakt zu Anderen und damit zur sozialen Isolation führen. Diese Isolation dient der Angstreduktion und bezeichnet die erstmögliche Bewältigungsstrategie des Betroffenen.

        Quelle: panikfrei.de





        • nala@0x1b.ch Re: Angestellt
          Geschrieben von Nala Rubischon (Link) am Freitag, 3. September 2010, 12:54

          Danke Bloggerin. Ja die Menschenangst war gemeint. Mit Schwulen und Lesben hab ich keine Probleme - mal davon abgesehen, dass das auch Menschen sind *G*.

          Ich bin aber sonst im Umgang mit Menschen eher unsicher. Naja, das wird sich jetzt wohl nullkommanix legen :-)

          • ventilator@semmel.ch Re: Angestellt
            Geschrieben von Venty (Link) am Samstag, 4. September 2010, 02:42

            Meinst du nicht eher 'Soziophobie'?