Heiraten oder nicht heiraten...
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Geschrieben von Nala Rubischon (Link) am
Montag, 9. August 2010, 15:25
aus dem ich-will-ich-will-nicht dept.
Am Freitag war ich mit den Kindern in Einsiedeln. Kurze Tour durch Einsiedeln, Stallungen des Gestütes anschauen, Grosser Saal, Kirche (ah da ist das viele Geld hingeflossen, dass arme Untertanen der Kirche zahlen mussten...). Als Abschluss gings ins Tulipan, wo wir von unserem Fensterplatz aus, direkt einer Hochzeit beiwohnen durften.
Glückliche Gesichter, alle happy. Niemand käme auf die Idee, die Hochzeit zu hinterfragen. Niemand? Mitnichten. Da sass eine Frau im Kaffee - zusammen mit zwei Kindern - die die Hochzeit durchaus hinterfragte. Nämlich ich.
Macht heiraten heute wirklich noch Sinn? Wieso heiraten wir nach wie vor, auch wenn die Scheidungsstatistiken uns aufzeigen, dass immer weniger Ehen halten. Durchschnittlich sicher 50%, in gewissen Jahrgängen gar 75%, lassen sich scheiden. Warum also heiratet man?
Es gibt sicher verschieden Gründe für eine Hochzeit. Die Gebräuchlichsten:
* Man macht es so. Auch bekannt als "weil wir uns lieben"
* (finanzielle) Absicherung
* religiöse Hintergründe
Würden Leute, die aus diesen Gründen heiraten, auch heiraten, wenn sie erfahren, dass sie in 10 Jahren sich scheiden lassen? Würdet Ihr heiraten, wenn Ihr wüsstet, dass Ihr Euch in 10 Jahren scheiden lasst? Trotzdem heiraten? Gerade nicht? Ich bin mir sehr unschlüssig. Heute würd ich wohl nicht mehr heiraten, wenn mir einer voraussagt, dass ich in soundsovielen Jahren dann geschieden werde. Aber hätte ich das auch mit 23 getan? Hätte ich das nicht einfach verdrängt? Heute gehören wir zu den Ehepaaren die fleissig nach "Scheidungsehen" ausschau halten. Ich nicht, also die. Die anderen dort, also wir nicht. Bei 50:50 Scheidungsrate ist es nun mal so, dass immer ein Paar sich trennen muss... Wer weiss, vielleicht gehören wir bald zu der anderen Gattung, zu denen, auf die von anderen gezeigt wird "die, weil wir nicht". Sowas weiss man eben nicht wirklich voraus.
Am Abendessentisch kamen dann noch weitere Ideen zum Thema Hochzeit. Mein Gedanke, man könnte doch beim Standesamt hinstehen und allen die rauskommen die Adresse eines guten Scheidungsanwaltes schenken wurde zugunsten eines "Scheidungskontos" verworfen. Wie die Mietkaution muss man bei Ehe ein Scheidungskonto eröffnen auf dem Geld hinterlegt wird, mit dem dann eine allfällige Scheidung bezahlt werden könnte. Gar nicht so dumm die Idee oder?
Und jetzt seit Ihr dran, liebe Leser. Macht beim Poll mit. Hochzeit ja oder nein, wenn man weiss, dass man wieder geschieden wird?
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Re: Heiraten oder nicht heiraten...
Geschrieben von Thomas am
Montag, 9. August 2010, 16:13
Heiraten? Ja!
Ich heirate am Samstag, 18. September um 13 Uhr in der Kreuzkirche in Zürich. Ich lade dich Nala, samt Familie ein, dabei zu sein.
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Re: Heiraten oder nicht heiraten...
Geschrieben von Nala Rubischon (Link) am
Montag, 9. August 2010, 16:19
Du bist vielleicht ein Frosch. An dem Tag ist Froschcamp äh Froscamp und ich bin dort am Arbeiten!
Die Adresse vom guten Scheidungsanwalt kann ich Dir aber anderweitig zukommen lassen :-) Zudem hab ich noch einen Preis zu gut von Dir. Vor nicht allzulangem hab ich Dir in einer Mail geschrieben, dass Du sicher bald eine Frau findest und heiraten wirst. DU hast mir nicht geglaubt. ICH hatte Recht. *ätsch*
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Re: Heiraten oder nicht heiraten...
Geschrieben von Thomas am
Montag, 9. August 2010, 16:58
Andere Froschteilnehmer kommen aber :-) Es ist ja die gleiche Stadt, es sollte sich doch einrichten lassen sich für 2h dünne zu machen ;-)
Hmmm.... Recht hast du...
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Re: Heiraten oder nicht heiraten...
Geschrieben von Conny am
Montag, 9. August 2010, 22:48
Hm zu dem Zeitpunkt wo man heiratet kann niemand garantieren, dass es hält es kann aber ebenso gut niemand sagen in 10 Jahren wird geschieden... darum warum so negativ... Warum nicht einfach an das Gute glauben und das Beste daraus machen. Ehe ist nie ein "sicherer Bestand" wie jede andere Beziehung dies auch nicht ist! Alles auf der Welt ist in stetigem Wandel und in Veränderung. Wenn man Glück hat gehen 2 in dieselbe Richtung. Aber Heiraten an sich ist sicher was u schönes und gehört für viele auch zum Lebensweg. Wenn man immer nur alles negativ sieht und den Leuten schon nach dem Standesamt Angst machen will so finde ich dies einfach schrecklich traurig. Jeder weiss was die Statistiken sagen... na und... Das Leben an sich ist traurig genug, gönnen wir allen Verliebten die glücklichen Stunden, Tage, Wochen, Monate und wenns gut kommt Jahre oder Jahrzehnte... Drum ich freu mich über und für jedes glückliche Hochzeitspaar.
Grüessli Conny
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Re: Heiraten oder nicht heiraten...
Geschrieben von trillian (Link) am
Dienstag, 10. August 2010, 07:24
Heiraten? Aber sowas von.... am Samstag in 10 Tagen.
Warum?
Erstens ist es eine geile Party und ich trage ein superschickes Kleid.
Zweitens macht die Vorbereitung unheimlich viel Spaß: Buffet aussuchen, Raum schmücken, Tanzkurs buchen.
Wir werden keine steuerlichen oder sonstwie gearteten finanziellen Vorteile durch eine Hochzeit haben. Auch werde ich meinen Namen behalten.
Aber einiges wird einfacher, wenn man verheiratet ist. Zum Beispiel bei Patientenverfügungen, im Erbrecht oder beim Sorgerecht für Kinder.
Und warum sollten wir uns scheiden lassen? Wir haben schließlich 4 Jahre zusammensein geübt.
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Re: Heiraten oder nicht heiraten...
Geschrieben von Nala Rubischon (Link) am
Dienstag, 10. August 2010, 11:59
Ach Trillian *lächel*. Erstmal natürlich gratulier zur bevorstehenden Hochzeit :-) Klar, schickes Kleid und so. Aber dazu müsste man nicht heiraten. Kann man auch einfach so ne Party machen ;-) Vorteile bei Kindern ja. Das stimmt. Patientenverfügung geht zumindest hier in der Schweiz auch mit einem Papierfackel. Erbrecht ist allerdings auch ein Thema. Was wiederum meiner Frage widerspricht. Wenn man wüsste, dass man nach x Jahren sich trennt, ist Ehe unnötig, da Erbrecht nicht tangiert würde.
Und warum sollten wir uns scheiden lassen? Wir haben schließlich 4 Jahre zusammensein geübt.
*huströchel*. Weil Du auch nach 4 Jahren auf keinen Fall wissen kannst, was in 10, 20 oder 30 Jahren sein wird? Vielleicht verändert Ihr Euch in den Jahren entgegengesetzt, dass Du ihn nach 20 Jahren einfach nur noch hasst? Sowas weiss man halt nie.
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Re: Heiraten oder nicht heiraten...
Geschrieben von trillian (Link) am
Dienstag, 10. August 2010, 13:54
Vielen Dank erstmal für die lieben Wünsche!
Natürlich sind die bisherigen vier Jahre nur ein Bruchteil des von mir erwarteten Zusammenlebens. Aber wir haben in der Zeit quasi im Zeitraffer sehr viel miteinander erlebt... und ich würde auch ohne den Ring am Finger mit ihm zusammenbleiben wollen. Aber er hat mir einen sooooo lieben Antrag gemacht, da kann man doch nicht "Nein" sagen, oder?
Für mich ist es - trotz aller Unkenrufe - zur Zeit die richtige Entscheidung. Und es ist schön zu sehen, wie sehr sich die Menschen um uns herum für uns und mit uns freuen. *grins* Und das Vorbereiten macht mir ziemlich viel Spaß. Hab mir gestern beim Tanzenüben sogar die Füße platttreten lassen...
Und für mich ist es eine Entscheidung auf Augenhöhe: Ich bin von ihm nicht finanziell abhängig und wir sind beide weiter Individuen.
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Re: Heiraten oder nicht heiraten...
Geschrieben von Nala Rubischon (Link) am
Dienstag, 10. August 2010, 14:14
Aber er hat mir einen sooooo lieben Antrag gemacht, da kann man doch nicht "Nein" sagen, oder?
Nicht wirklich *G*. Letztendlich spricht auch nichts gegen eine Hochzeit - solange man sich eben bewusst ist, dass sie nicht für immer sein muss. Eine Ehe die 15 Jahre dauerte und dann geschieden wird ist genausogut wie eine die bis zum Tod hielt. Ja vielleicht sogar besser, weil es 15 glückliche Jahre waren, während die anderen aus Zwangsgründen zusammenblieben. [allgemein besprochen und nicht auf uns oder Euch bezogen]
Hab mir gestern beim Tanzenüben sogar die Füße platttreten lassen...
Noch sowas, das ich nicht verstehe *lach* Wieso muss man an der Hochzeit tanzen? Vorallem wenn man sonst nicht tanzen mag? Ich hab schon an Hochzeitstanzkursen zugeschaut. Mir hats die Zehennägel gekräuselt. Tanzen ja, aber nur weil man gerne tanzt und nicht "weil man es so macht". Wenn ich da an meinen Hochzeitswalzer denke. Oh graus, grauenhaft hab ich getanzt. Inzwischen könnt ich den Walzer, will aber nimmer heiraten. Mist.
Und für mich ist es eine Entscheidung auf Augenhöhe: Ich bin von ihm nicht finanziell abhängig und wir sind beide weiter Individuen.
Das sind sicher gute Voraussetzungen um glücklich miteinander zusammen zu sein. Ohne Abhängigkeiten, die einem zwingen zu bleiben.
Ich wünsche Dir jedenfalls noch ganz viele tolle gemeinsame Jahre. Und wenns doch mal nimmer weitergeht, den Mut zu beenden und mit Freude auf die Vergangenheit zu blicken. Ohne Hass und Wut im Wissen, dass die Zeit richtig gewesen war und einfach nur eine neue Zeit begonnen hat. Und wer weiss, vielleicht hält es ja ewig. Oder um es mit den Worten von Patent Ochsner zu sagen:
du chasch cho & du chasch gah
du chasch aues vo mir ha
du chasch di uf mi verla
i bi immer für di da - ei tag länger aus für
immer
aus Trybguet von Patent Ochsner.
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Re: Heiraten oder nicht heiraten...
Geschrieben von Bloggerin am
Dienstag, 10. August 2010, 12:15
Würdest du jemandem dein Geld anvertrauen, wenn er dir voraussagen würde, dass du es mit 50% Wahrscheinlichkeit verlieren wirst? Wohl kaum! Das ist die schlechte Nachricht. Die gute aber ist: Bei einer Heirat vertraust du dein Hab und Gut nicht einfach jemandem an, sondern du kannst selbst dazu beitragen, dass dabei ein Gewinn rausschaut- für alle Beteiligten!
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Re: Heiraten oder nicht heiraten...
Geschrieben von fabiana (Link) am
Montag, 16. August 2010, 10:30
Es gibt auch noch solche wo heiraten "müssen" weil man anders nicht zusammenleben kann. Die Gesetze sind da noch nicht so globalisiert.
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