Fluggeschichten
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Geschrieben von Nala Rubischon (Link) am
Donnerstag, 20. Mai 2010, 18:27
aus dem fliegen-leichtgemacht dept.
Heutzutage ist fliegen gar nicht mehr so einfach. War bisher eher die Kontrollen das Problem, wegen Terroristen und anderen Begebenheiten, ist es momentan vorallem die Aschewolke des Eyjafjallajökull (hey ich hab das im Fall ohne nachsehen geschrieben!) ein Problem.
Die letzte Woche waren es immer sehr südliche Flughafen die gesperrt wurden. Südspanien und so. Also dachte ich mir, dass ich wohl am Sonntag gut nach Dublin kommen sollte. Als ich aber am Sonntag morgen aus dem Zug stieg und auf der Abflugtafel "verspätet" las, war mir etwas sehr mulmig zumute. Sollte mein Trip nach Dublin echt ausfallen?
Ich hab mich dennoch durch alle Kontrollen geschleust und mich beim Gate hingesetzt. Aber schon bald hiess es, dass der Flug wegen der Aschewolke nicht starten kann. Meine Gedanken drehten wie auf einem Karussell. Das durfte nicht wahr sein. Der Flug musste gehen. Ich wollte unbedingt zu Marius. Auf keinen Fall in Zürich schon stranden. Ich setzte Bestellung ans Universum ab und schob mit Gedankenkraft die Wolke weg. Um 9.20 hätte der Flug abheben sollen, um 9.25 hiess es dann, dass es um 10.00 nächste Informationen gibt. Neiiiiiiin.
Ich wusste, dass Dublin offen war, Marius hatte mir in einer SMS geschrieben, dass sie da oben fliegen. Wieso zum Teufel hob unsere Maschine nicht ab? Ich verzog mich aufs Klo und beim rauskommen war das Bodenhuhn (wie heissen die netten Damen, die einem da durchlassen?) auch da. Ich sagte zu Ihr, dass die Wolke wohl irgendwo unterwegs wäre, denn Dublin wäre offen. Sie erzählte mir "entre-nous", dass um 10 eine Konferenz stattfinde und diese abgewartet würde. Ohje. Ich hatte mich kaum wieder hingesetzt und Marius in einer SMS informiert, da sagte ebendiese Lady, dass Boarding wäre. Häää? Aber hey, einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Also Ticket hervorholen, ID zeigen, in Bus einsteigen und zum Flugzeug gebracht werden.
Der Pilot erklärte dann, dass sie noch nicht sicher wissen, ob sie Dublin anfliegen können und allenfalls ausweichen müssen. Ohweia, also weiter in Gedanken das Flugzeug nach Dublin bringen. Ich wollte nicht irgendwo landen, ich wollte in Dublin landen. Der Flug verlief sehr ruhig und der Pilot sagte nie mehr was von anderer Destination. Unter mir verschwand Frankreich, England kam, verschwand wieder und dann kurz vor Ende Flugzeit war wieder Land in Sicht. Das war bestimmt Irland! Und tatsächlich. Wir erreichten Dublin und landeten sicher. Was für eine Wiedersehensfreude mit Marius.
Montag lasen wir dann, dass der Flughafen Dublin seit Sonntagabend bis sicher Montagmittag gesperrt sein würde. Wieder war meine Gedankenkraft gefragt. Schliesslich wollte ich am Dienstag wieder runterfliegen. Nur wie, wenn allenfalls gesperrt ist. Ich hatte mir schon diverse Pläne ausgedacht, wie ich doch heimkommen könnte. Aber 1200km sind weit! Mit Fähre und Zug dauert das ewig und ist teuer.
Dienstag war dann aber zum Glück wieder normaler Flugbetrieb. Einchecken, am Gate warten. Noch war keine Swiss-Maschine da. Wir hätten 10.45 Boardingtime gehabt. In Kloten ist sie rechtzeitig losgeflogen, das hatte mir Marius noch mitgeteilt. So ca. 10.35 kam sie dann auch wirklich an. Wurde ausgeladen und wenn ich das richtig interpretiere, waren die letzten Gäst draussen, Koffer ausgeladen, als wir schon boarden durften.
Nun denn, auch dieser Flug verlief problemlos. Ausser dass er einige Male etwas bumpy war. Etwas viel Acker unter dem Flugzeug ;-) Sicher in Kloten angekommen, hatte ich den Turbo gezündet. Wir sind so 14.25 gelandet. Ich bin dann bereits 14.43 in Zug Richtung Zürich eingestiegen *smile*. Den 14.40 hab ich nur verpasst, weil zwei vor mir auf der Rolltreppe zu den Gleisen trödelten *tsss*. 15.05 sass ich bereits in der ETH-Garage im Auto und war auf dem Heimweg. So gefällts mir!
Wir hoffen jetzt, dass auch Marius gut mit dem Flugi runterkommt und die Aschewolke vorerst mal eine Pause einlegt. Muss mir das nochmal überlegen, ob ich so schnell wieder fliegen will. Momentan benötige ich dazu eindeutig zuviel Adrenalin.
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