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Karfreitag
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 Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am
Freitag, 2. April 2010, 15:06
aus dem *an-der-kirche-vorbei* dept.
Ich arbeite heute. Suche Eier in einem Cluster, der schon längstens beim Kunden stehen sollte. Du arbeitest? An einem heiligen Tag? Ja. Und das sogar mit Ueberzeugung.
Christen gedenken heute der Kreuzigung von Jesus. Er hatte wohl das Volk aufgewiegelt, wurde als Bedrohung für die herrschende römische und jüdische Macht empfunden. Entsprechend beseitigte man ihn, um grössere Schäden zu vermeiden - etwas, was auch heute noch gang und gäbe ist. Wer erinnert sich nicht an die Hinrichtung von Saddam und seinen engsten Mitarbeitern? Weg mit dem unerwünschten Mann, um das Volk unter Kontrolle zu bringen.
Genauso wie Jesus sterben jedes Jahr tausende Menschen. Werden vergiftet, erschossen, gesteinigt, vergast, erhängt, geköpft, erdrosselt, unter Spannung gesetzt. Getötet vom Staat, in dem sie lebten. Von der Macht, die eigentlich ihr Leben schützen sollte. Die wenigsten kennen wir namentlich. Die meisten von ihnen waren zuvor jahrelang in einem Gefängnis, den Willen gebrochen, um bei der eigentlichen Hinrichtung möglichst kooperativ zu sein.
Keiner von ihnen bekommt einen offiziellen Feiertag. Die meisten sterben einsam, ohne die Zuversicht, die Jesus am Kreuz nachgesagt wurde. Ich denke an sie, tue mein möglichstes, dass sie nicht mehr werden. Nicht nur heute, sondern an allen Tagen!
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