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 Interessante Beziehungskonzepte 
Beat Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am Dienstag, 24. März 2009, 08:17
aus dem *schmachtfilme* dept.

Gestern Abend guckten sich die Kids gerade die Krönungszeremonie im zweiten Teil der Sissi Trilogie an, als Papi nach einem langen Arbeitstag nach Hause kam. Beide scheinen das Schmachten für Hollywood Kitsch von ihrem Mami geerbt zu haben :-)

Und was macht Papi beim Verspeisen einer feinen Bratwurst mit Salat? Er liest den Wikipedia Artikel über Sissi. Dabei stosse ich auf eine Notiz:

Franz Joseph hatte sich längst an die Abwesenheit seiner Frau gewöhnt. Um seine Einsamkeit zu lindern, arrangierte die diplomatische Kaiserin 1885 die Bekanntschaft ihres Mannes mit der Schauspielerin Katharina Schratt. Schratt wurde fortan Ansprechpartnerin und Vertrauensperson des Kaisers. Diese ungewöhnliche Freundschaft wurde durch die Kaiserin vor jedem Skandal bewahrt und ausdrücklich gefördert.

Die Freundschaft zwischen Sissi und Graf Andrássy findet sich auch im Film:

In der Folge nahm Andrássy in Sisis Leben eine bedeutende Rolle ein und wurde zu ihrem engsten Freund und persönlichen Berater ... Ihm und der Kaiserin wurde bald eine Affäre unterstellt, was aber bis heute nicht bewiesen und außerdem mehr als unwahrscheinlich ist. Elisabeth war keine Freundin der körperlichen Liebe...

Ich musste schmunzeln. Auf der einen Seite eine Vorzeigebeziehung, die dank Romy Schneider das Denken von Generationen beeinflusst hat. Und auf der anderen Seite den Mut, auch Dinge zu tun, die der klassischen Vorstellung der christlichen Monogamie widersprechen.

Schade, dass solches in den Mainstream Filmen keinen Platz findet. Wie sollen junge Mädchen und Jungs auch nur auf die Idee kommen, das Leben könnte auch anders gelebt werden? Anders als mit der einzigen, wahren und grossen Liebe? Mit der Liebe, mit der man regelmässig ins Bett muss, um die Ehe zu vollziehen?

Und so warten sie auf den Richtigen, verlassen Partner um Partner, um irgendwann resigniert und mit sich und dem Leben unzufrieden dahinzutröpfeln. Kasteien sich, bleiben in Beziehungen, die ihnen nicht gut tun und suchen auch nicht nach Wegen, ihrem Leben und ihrer Beziehung einen Schritt vorwärts zu geben. Schade. Mit wenig Mut zum Unkonventionellen könnte so mancher Mensch ein glückliches Leben führen!

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Das Kleingedruckte: Der Besitzer der folgenden Kommentare ist wer immer sie eingeschickt hat. Wir sind in keiner Weise für sie verantwortlich.

  • WildeOrchidee@gmx.ch Re: Interessante Beziehungskonzepte
    Geschrieben von Wilde Orchidee (Link) am Dienstag, 24. März 2009, 19:59

    sic!