Körpersprache
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Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am
Freitag, 27. Februar 2009, 21:53
aus dem *von-unterwegs* dept.
Ich staunte nicht schlecht heute Morgen, als ich beim Zuklappen meines spud in der S9 einen nackten Rist entdeckte. Tatsächlich, es ist Ende Februar und schon ist mein Gegenüber ohne Socken in den Schuhen. Noch mehr staunte ich heute Abend im McDonalds. Sie, eine orientalische Schönheit, trug einen knöchellangen schwarzen Rock mit langem Schlitz und ein ärmelloses Top. Darunter stand sie barfuss in einem paar Schlüpfschuhen.
Sie spielte gerade mit dem Nachwuchs. Vielleicht jährig hatte er erst einmal etwas dagegen, den Latz anzuziehen. Ich verfolgte die spontane Situationskomik anscheinend so intensiv, dass sie mich irgendwann anblickte und mir ein Lächeln schenkte.
Dann kam Papa. Ein Schrank von einem Mann, im typischen Hemd, Blazer und Jeans. Er brummelte gleich seine Frau an, wahrscheinlich in Arabisch und ihr Lächeln verstarb sofort. Kopf einziehen, ein paar leise Worte. Er biss in seinen Burger, um gleich darauf noch viel brummliger wieder Richtung Kasse zu verschwinden.
Es waren wohl die Pommes, die gefehlt haben. Entsprechend stinkig kam er zurück, schubste erst einmal Sohnemann auf die Seite und erdrückte fast seine Tochter. Sie, ganz Mutter, brachte alles wieder ins Lot: Sohnemann wieder an den Tisch, Tochter Richtung Klo. Alles mit eingezogenem Kopf und starrem Blick.
Schade, wenn Ehen schon so früh so zerrüttet sind und die Kultur von einem verlangt, durchzuhalten. Die beiden hatte sich bestimmt einmal gern, mindestens zwei Mal haben sie auch miteinander geschlafen. Aber jetzt ist nur noch Angst und Brutalität da. Und sie wird bleiben, bis sie sich dazu durchringen wird, ihn stehenzulassen. Ob sie das mit ihren Wurzeln jemals schaffen wird?
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