Das wars

Geschrieben von Priska Rubischon (Link) am Montag, 8. Dezember 2008, 16:33 aus dem austret dept. Heute starten wir eine neue Odyssee. Wobei wir hoffen, dass es kurz und schmerzlos über die Bühne gehen wird. Ich habe heute zwei eingeschriebene Briefe versandt. Einen an das katholische Pfarramt und einen an das reformierte Pfarramt. Beat und ich haben nach reiflicher Ueberlegung beschlossen, dass wir aus unseren Kirchen austreten. Die Entscheidung hab ich mir (und Beat sich wohl auch) nicht leicht gemacht. Irgendwie ist man ja auch da reingeboren. Aber letztendlich bringt es nicht, einfach Geld zu zahlen und das Ganze nicht mehr unterstützen zu wollen. Es für falsch empfinden oder zum Teil vielleicht sogar zu verabscheuen. Der ehrlichere Weg ist der Austritt. Es wird auch kaum so sein, dass wir jetzt nicht mehr "christlich" denken. Denn der christliche Glaube hat durchaus auch "Menschenverstand" benutzt. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, in dem Kirchen gegründet wurden und es vermehrt und immer mehr nur noch um Macht und Machtansprüche ging. Wir sind nun also gespannt wie lange es dauert, bis der Austritt über die Bühne ging. Welche Steine noch entgegenpoltern. Beat wurde schon vom hiesigen Pfarrer ein Gespräch "angedroht", wenn er zur Kirche austreten will :-) Meine Kirche hat sich bisher nur mit Papierspam bei mir gemeldet. Für uns gilt jetzt also "Der Herr ist mein Hirte, ich bin sein Schaf" nicht mehr. Wir sind unsere eigenen Hirten, wie auch unsere eigenen Schafe. Auch müssen wir unseren Sohn nicht mehr töten um unsere Liebe zu beweisen ("Gott bewies uns seine Liebe, indem er seinen Sohn tötete" oder so geht der Werbespruch momentan auf gewissen Plakaten). Selbstverständlich werden wir weiterhin die Religiösität unserer Mitmenschen beachten. Jeder weiss für sich selber, was ihm/ihr gut tut. Und wenn es einem mir wichtigem Menschen etwas bedeutet, dass ich ihn/sie in die Kirche begleite, dann werde ich das auch weiterhin tun. Permalink

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