Städtetrip Brüssel
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Geschrieben von Priska Rubischon (Link) am
Dienstag, 21. Oktober 2008, 12:04
aus dem auf-reisen dept.
Nachdem wir letztes Jahr in der Stadt der Liebe waren, wollten wir dieses Jahr in eine andere europäische Stadt. Gar nicht so einfach, die Auswahl ist riesig. Berlin, London, Venedig, aber auch Malta standen zur Auswahl. Letztendlich ging es nach Brüssel.
Während wir letztes Jahr rein mit Zug unterwegs waren, ging es diesmal mit dem Zug nur bis zum Flughafen und von dort ganz dekadent mit dem Swiss-Flug (allerdings von Helvetic-Airline ausgeführt) nach Brüssel. Dank Webcheckin waren wir schon am Vortag eingecheckt und konnten so einfach durch alle Passagen hindurch gehen. Flughafen sind ja auch was ganz speziell interessantes, aber das würde eher einen eigenen Artikel benötigen.
Nach dem Mittag waren wir dann jedenfalls in Brüssel gelandet und kämpften uns mit dem Zug in die Stadtmitte. Was leichter war, als erst gedacht. Station Gare du nord war unser erstes Ziel von wo aus es dann zu Fuss weiterging. Durch die Fussgängerzone, eine Art Bahnhofstrasse mit allen möglichen Läden Richtung Grand Place. Und schon da fiel auf, dass an jeder Ecke ein Schokoladenladen war. Belgien, das Land der Pralinen. Sahen aber nicht lecker aus, auch wenn die Mehrheit der Besucher wohl das Gegenteil behauptet.
Und da mitten in dieser lebhaften Zone war unser Hotel - das Floris Arlequin Grand Place. In einer Seitengasse, einfach nur ein Eingang, er ebenfalls noch zu einem Kino führte. Ohweh was hatte ich da bloss ausgesucht? An der Reception dann Schlüssel (bzw. Schlüsselkarte) bekommen und die Erklärung, dass unser Zimmer im 7. Stock ist. Wow. Mit Lift hochgefahren und dann waren wir doch recht baff. Das Hotel macht Werbung damit, dass man "au 7. ciel" frühstücken könne. Da hatte es einen grossen Frühstücksraum - und drei Zimmer, wovon eines dann von uns bewohnt wurde. Die Aussicht ein Traum.
Dennoch machten wir uns daran, die Stadt zu erkunden. Wetter war nicht so toll, aber auch Nieselregen hielt uns nicht davon ab, Kilometer um Kilometer zu erforschen. Es fiel auf, dass es da ganz viele Kirchen gibt. Und Schokoladenläden :-)
Brüssel ist ein bisschen ein geschrumpfte Paris. Da findet man Kirchen wie Notre-Dame, Sacre-Coeur. Anstelle vom Eiffelturm haben sie das Atomium (das man übrigens auf Fotos nicht veröffentlichen darf). Die Wahl an verschiedenen Essköstlichkeiten ist riesig. Wir futterten uns durch amerikanischen Fastfood, libanesisches Leckereien, französische Crepe und Grilliertes. Dabei wären da noch chinesisches, japanisches oder iranisches gewesen, das uns gereizt hätte. Die Moules die es vorallem in der Fressgasse gab, haben wir aber ausgelassen.
Den zweiten Tag verbrachten wir mit vielen Kilometern, erst Richtung Sacre-Coeur und dann ins Atomium. Leider war das Restaurant ausgebucht, so dass wir hungernd wieder in die City zurück mussten. Dafür gabs bei unserem Lieblingscafé einen leckeren mexikanischen Salat und anschliessend einen der vielen feinen Kuchen.
Wir waren gerade unterwegs zum Jubelpark, als Polizei ganze Strassenkreuzungen sperrte. Irgendwann begriffen wir, dass das wohl ein hohes Tier war, das zum EU-Parlament wollte/musste. Am Himmel ein Helikopter, unten jede Menge Polizei auf Töff und dann die Wagenkolonne mit verdunkelten Scheiben. Wir spazierten weiter um dann sicher 3x diesen Aufwand von gesperrten Kreuzungen mitanzuschauen. Irgendwie waren die nicht schneller mit ihren Autos, als wir zu Fuss. Und wären wir Terroristen gewesen, wärs wohl ein leichtes gewesen, diese Karawane zu zerstören. Aber vermutlich fühlten sich die Insassen damit als grosse Tiere. Wie heissts so schön, jedem Tierchen sein Pläsierchen. Wegen diesem Treffen konnten wir allerdings nicht direkt zum Jubelpark, sondern wurden auf einer Brücke mittels Strassensperre und Polizei und pipapo angehalten und mussten das EU-Quartier umgehen. Unsere Ueberlegung ging dahin, wie das wohl in der Schweiz wäre. Und dass man hier zwar Polizeigeleitschutz bekommt, aber dieser Aufwand von gesperrten Strassen? Schlimm. Gut können unsere Politiker einfach in Zug sitzen und mitfahren. Das nenne ich echte Freiheit.
Wie schon in Paris zog es uns schnell mal von den touristischen Attraktionen weg in die kleinen Seitengassen. Da waren dann auch keine Bettler mehr. Logisch. Einheimische werden die eher zum Teufel jagen, als ihnen Geld zustecken. Im Gegensatz zu Touristen die man ausnehmen kann.
Die Heimreise verlief dann auch problemlos, obwohl der Express-Zug in Flughafen 1h20 Verspätung hatte - allerdings war uns das egal, da wir gerade rechtzeitig kamen um um 8.45 den 7.21 Zug zu erwischen :-)
Brüssel ist wesentlich kleiner als Paris, aber wir haben die Zeit gut durchgebracht und es genossen einfach durch die Strassen zu spazieren. Und auch dieses Jahr war die Stimmung zwischen Marius und mir sehr harmonisch und ausgeglichen. Danke für die tollen Tage.
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