Schwanengesang
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Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am
Dienstag, 16. September 2008, 22:25
aus dem *staun* dept.
Schon gewusst, dass Schwäne sich unterhalten können? Ich auf alle Fälle bis heute Abend auch nicht!
Mit dem vergangenen Wochenende ist die Halbzeit meines WG-Zimmer Experimentes und gleichzeitig auch der grosse Kälteinbruch gekommen. Letzten Dienstag Abend lag ich noch am See, am Mittwochabend sass ich noch auf einem warmen Stein und hielt die Füsse ins Wasser. Da war es den Tag durch gegen 26° und noch bis spät in den Abend hinein angenehm warm.
Mittlerweile wird es noch gerade einmal 16°, sitzen ist auf die Dauer unangenehm, Liegen liegt schon gar nicht mehr drin. Die warmen Strumpfhosen sind unter dem Kilt bereits wieder nötig.
Nach der Arbeit machte ich mich erst einmal auf zum Sihl-City. Nach der pompösen Werbung zur Eröffnung war ich gespannt, wie das jetzt nun wirklich aussieht und wurde herb enttäuscht - es ist nicht viel mehr als ein Einkaufszentrum mit einer abscheulichen Atmosphäre, vielen Markenklamottenläden und ein paar grossen Elektronik- und Gameshops. Immerhin ist das Aeussere, eine Mischung von Gründerzeitarchitektur und Moderne, durchaus gelungen.
Nach diesem eher bescheidenen "Stadtrundgang", bei dem ich wenigstens etwas zu Futtern fand, entschied ich mich für eine grosse Standrundfahrt. Sight Seeing mitten in Zürich. Ich bestieg den 33er, dessen Endhaltestelle mit Tiefenbrunnen eine Fahrt ohne Umsteigen versprach. Und ich wurde nicht enttäuscht: 40 Minuten durch Zürich, an den verrücktesten Orten. Vorbei an grossen Verkehrsknotenpunkten, ehemaligen Tummelplätzen von klein-Beat, über das Providurium Hardbrücke und wunderschönen Wohngebieten.
Nach dem Abendessen noch einmal raus, einen Abendspaziergang machen. Wie gesagt, sitzen am See ist nichts. So sprang ich spontan in das Limmatschiff und fuhr bis zum Bürkliplatz - die Limmat ist aktuell wegen Hochwasser gesperrt. Der Fährimann weiss schon, dass ich ein Billet habe und hat mich neben seinem Rucksack in der vordersten Reihe sitzen lassen.
Auf dem Rückweg, zwischen Seepromenade und Blatterwiese, versammelten sich direkt am Ufer vielleicht 30 Schwäne. Und sie plauderten gesellig miteinander. Eine Mischung aus Schnattern, Gurren und Krächzen - ein ganz neues Geräusch, das ich so noch nie von den Vögeln gehört habe. Anscheinend wünschten sie sich gegenseitig eine gute Nacht, einer um den anderen steckte den Kopf unter die Flügel und legte sich schlafen.
Auch ich gehe jetzt ins Bett - diesen Artikel habt ihr nur deshalb zu lesen bekommen, weil mein Tee (gewisse Leute würden Aufguss sagen :-) noch ziemlich heiss war. Was auch gut ist, so langsam findet wieder Wärme in meine alten Knochen.
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