Mit dem Kanu unterwegs
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Geschrieben von Priska Rubischon (Link) am
Freitag, 29. August 2008, 20:12
aus dem paddel dept.
Vorausgesagte 26°C sind perfekte Bedingungen um mein Geburtstagsgeschenk einzulösen. Eine Kanufahrt auf der Aare (eigentlich wärs eine Schlauchbootfahrt gewesen, aber für 2 Personen gibt es nur Kanus).
Allerdings war das Ganze damit verbunden, dass wir um 6.00 mit dem Bus los mussten *gähn*. In Näfels dann in Sprinter und irgendwo bei Ziegelbrücke meinte eine Lautsprecherstimme, dass es immernoch Stromprobleme zwischen Pfäffikon und Richterswil gebe. Na toll. Und so standen fuhren wir im Schneckentempo weiter, immer wieder mit Stillstand verbunden. Im Abteil witzelten wir bereits, dass wir zu Fuss schon in Zürich wären. Mit 1/2stündiger Verspätung schafften wir es dann aber doch noch. Nur war unser Anschlusszug natürlich schon lange weg. Immerhin hat man nach Bern Halbstundentakt und so hatten wir gerade wieder einen Zug Richtung Bern. Und praktischerweise fuhr dieser sogar gleich weiter nach Thun - unser Startort.
In Thun dann ein kleiner Spaziergang der Aare entlang (was da soll ich rein!?) zum Startort und dort wartete Karen auf uns. Kanu aufblasen (zum Glück hat sie einen Buster), Instruktionen bekommen, vowegen schwierigen Passagen (zum Glück nur eine) und wo wir Auswassern mussten. Und dann gings los.
Erstmal über Steine zur Einwassserungsstelle *aua aua aua*. Nach gefühlter Ewigkeit wars dann soweit, ab ins Boot und erste Paddelversuche in der ziehenden Aare. Neben uns einige andere 8-er Schlauchboote, die dieselbe Route vor sich hatten.
Erstmal gings aber gemütlich flussabwärts, Marius war so nett und übernahm vorwiegend das Paddeln und vorallem das Steuern. So nach ca. 1/2 Stunde kam dann die einzige wirkliche Herausforderung auf der Strecke. Die Uttinger Schnelle. Auf Rat von Karen befuhren wir diese Passage eher rechts (in der Mitte hat es wohl einen grossen Stein). Auf die Knie und paaaaaaaddeln. Und wie wir die gemeistert haben! Die anderen Boote haben da dann immer wieder gedreht und sind noch einige Male durch die Passage gefahren. Wir aber paddelten weiter und genossen dann die Aare ganz für uns alleine. Weit und breit kein Mensch oder Boot.
Immer wieder kleine Verwirbelungen wegen Steinen, aber nicht sonderlich hinderlich. Ich selber durfte einfach die Fahrt geniessen und wenn ich Lust hatte mitpaddeln. Die vorwiegende Arbeit vom Steuern hatte Marius. Wobei auch er noch mit hochgelegten Beinen paddelte, also im Slow-Modus umd selber auch die romantische Gegend zu geniessen. So langsam meldete sich der Hunger, war es doch schon Mittag und wir machten uns auf die Suche nach einem hübschen Rastplatz.
Auf Steinen am Fluss sitzend genossen wir unser mitgebrachtes Mahl - Brötli, Roastbeef und kalten Braten, Aepfel und Wasser. Allzulange wollten wir doch nicht bleiben, auch wenn die Sonne runterbrannte, gerade sehr heiss war es nicht. Und so gings schon nach einer halben Stunde weiter.
Allerdings wars von unserem Mittagsplatz zur Auswasserungsstelle sowieso nicht mehr weit, vielleicht noch knapp eine Stunde. Der Fluss war wunderschön zu befahren und so waren wir dann doch schon bald in Eichholz und holten unser Boot aus dem Wasser. Zu Fuss gings dann weiter und weil Marius den Bärengraben noch nie gesehen hat, spazierten wir gemeinsam dahin und schauten uns Pedro an. Urs lebt ja leider seit März nicht mehr.
Als Abschluss unserer Reise wollten wir eigentlich im Café Meyer einkehren, aber das ist wegen Umbau geschlossen. So gabs halt ein Kaffee mit Dessert im Starbucks. Und dank etwas Glück reichte es uns sogar gleich auf den 15.32 IC nach Zürich und wir konnten mit dem Sprinter ab Zürich heimfahren.
Es war absolut genial und ist durchaus auch für Schlauchbootanfänger geeignet. Von Thun nach Bern hat es echt nur diese eine Schnelle - die man natürlich auch umgehen kann und das Boot tragen. Und alles andere ist einfach nur mit treibenlassen und bisschen steuern machbar.
Danke Marius für diesen super Tag! Es war genial. Die Meerschweinchenhaare, das Buch "Umgang mit Aerger", die Ruhepause nach dem Essen, den stinkenden Zugwaggon und die komischen Touristen hab ich im Bericht nun unterschlagen ;-)
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