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 Fakten zur Schweizer Familie 
Labberfaselbla Geschrieben von Priska Rubischon (Link) am Sonntag, 15. Juni 2008, 12:45
aus dem altes-Heft-durchstöber dept.

Vor einiger Zeit kriegte ich die Zeitschrift Schweizer Familie als Probe-Exemplar. Nicht, dass ich je so ein Abonnement lösen würde, aber was ich gratis krieg, les ich wenigstens mal durch. Mit etwas Glück schreib ich Euch daraus drei Blogartikel zurecht. Dies ist der erste.

Es war das Heft Nummer 16 vom April 2008 mit dem interessanten Haupttitel 42 Seiten Extra - Was Familien bewegt - Schule-Lehrer-Budget-Ehe-Scheidung-Patchwork. Tatsächlich Themen die mich durchaus interessieren könnten.

Für diesen ersten Beitrag hab ich mir die Seite mit den überraschenden Fakten zur durchschnittlichen Familie ausgesucht. Mal davon abgesehen, dass Familie Rubischon in Obstalden sicher keine durchschnittliche Familie ist :-)

Von den 24 Fakten hier die acht, die mir besonders spannend, überraschend oder einfach verbloggungswürdig scheinen.

1) Mit 30 wird geheiratet
Der Durchschnittsmann ist bei seiner ersten Heirat 31 Jahre alt und seine Partnerin 29. Ich erinner ich an einen Radiobericht, als ich im Auto unterwegs zu meiner kirchlichen Hochzeit war. Da war genau das auch Thema und es wurde gesagt, dass der Durchschnittsmann 30 und die Frau 28 sei. Beat und ich waren damals gerade 23... Wir haben damit wohl das Durchschnittsalter etwas runtergeholt.

2) Ihr Kinderlein kommet
Bei 20% der pro Jahr heiratenden Paare, kommt bereits in den ersten 5 Monaten nach der Hochzeit ein Kind. Hmm früher ging man doch von 9 Monaten aus. Schliesslich darf man ja erst nach der Eheschliessung Sex haben. Wozu heiraten dann noch soviele kirchlich, wenn sie sich gar nicht daran halten? Bei uns waren es übrigens exakt 365 Tage bis das erste Kind geboren wurde.

3) Mütter werden immer älter
1960 waren die Mütter von etwa einem Drittel der Kinder noch keine 25 Jahre alt. 2006 waren nahezu zwei Drittel aller Mütter über 30. Kann ich einerseits verstehen, andererseits bin ich auch unsicher, ob das eine gute Entwicklung ist.

4) So viel kommt rein
Heute verfügt eine Familie mit 2 Kindern über ein Monatseinkommen von 8438.- SFr. WOW dachte ich da nur. Und das ist heute nicht mal unbedingt viel, geschweige denn genug um wirklich den Lebensstandard zu halten, den man vor den Kindern hatte. Vor 10 Jahren hätte man mit 6'000.- SFr. durchaus eine 4köpfige Familie gut durchgebracht. Nicht extremer Luxus, aber doch besser als heute mit den 8'000.- Franken.

5) Der Bund fürs Leben bröckelt
Inzwischen werden schon 52 von 100 Ehen geschieden. Die meisten zwischen dem 6. und 9. Ehejahr, aber pro Jahr auch mehr als 3000 Ehen, die schon 25 und mehr Jahre gehalten hatten. Da sind Beat und ich mit unseren 14 Ehejahren noch in einer Zwischenphase. Was nicht steht, ob das jetzt schlecht ist, wenn soviele Ehen bröckeln. Vielleicht passt sich alles nur der Zeit an, und die Paare bleiben nicht mehr gezwungenermassen zusammen, sondern trennen sich und haben es nachher besser.

6) Essen wird erschwinglich
Man glaubt es gar nicht. Nach dem zweiten Weltkrieg musste man 35% des Einkommens für Essen hinblättern. Heute kommt man mit 10% über die Runden. Dafür war damals wohl die Krankenkasse wesentlich tiefer. Mietzinsen erschwinglich. Mobilität wird inzwischen auch wieder teurer, während es jetzt jahrelang gut erschwinglich war.

7) Stundenlang vor der Glotze
Im Schnitt sitzen Deutschweizer 2 1/2 Stunden vor dem TV. Welsche gar 2 Stunden 50 und Tessiner sogar 3 Stunden. Wenn ich jetzt rechne, dass wir keinen Fernseher mehr haben, muss jemand anders ja 5 Stunden vor dem TV sitzen oder? Wobei hier der Fernseher wesentlich länger als 2 Stunden lief, als noch einer da war.

8) Viel Müll, aber auch viel Recycling
2'832 Kilo direkten und indirekten Müll fabriziert eine 4köpfige Familie. Wobei eine Hälfte verbrannt und die andere Hälfte der Wiederverwertung zugeführt wird. Klasse sind wir im Glas rezyklieren mit 95% und 90% bei Aludosen. Immerhin noch 77% bei Papier.

Wer sich für alle 24 überraschungen interessiert hat leider Pech. Online kriegt man die Story nur, wenn man ein Abonnement hat. Und das Heft kann man natürlich nicht mehr kaufen. Ihr könnt allenfalls noch bei Eurem Arzt vorbeigehen. Im Wartezimmer hat es meist relativ alte Hefte :-)

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  • Re: Fakten zur Schweizer Familie
    Geschrieben von Bloggerin am Sonntag, 15. Juni 2008, 18:49

    Jo, beim Arzt hats oft alte Hefte. "Gestern erste Mondlandung geglückt" und so. Aber deswegen die Franchise "anbrauchen"? Hm. Muss gut überlegt sein. Ich hab diese Zeitschrift übrigens auch gelesen, glaube ich jedenfalls. Da ging es doch um verschiedene Familien, verschiedene Einkommen, verschiedene Modelle. Hättest dich auch melden können! Wäre sicherlich eine Bereicherung gewesen, jedenfalls mal was anderes als "Jael- Celine verbringt jedes 2. Wochenende bei ihrem Papa" oder "Den Musikunterricht für Jerome-Wesley sparen wir uns vom Essen ab" :)

    • priska@0x1b.ch Re: Fakten zur Schweizer Familie
      Geschrieben von Priska Rubischon (Link) am Montag, 16. Juni 2008, 12:25

      Da ging es doch um verschiedene Familien, verschiedene Einkommen, verschiedene Modelle.
      Genau diese Ausgabe war es.

      Hättest dich auch melden können! Wäre sicherlich eine Bereicherung gewesen, jedenfalls mal was anderes als "Jael- Celine verbringt jedes 2. Wochenende bei ihrem Papa" oder "Den Musikunterricht für Jerome-Wesley sparen wir uns vom Essen ab" :)
      *lol* naja, das ist so eine Sache mit dem öffentlich in Zeitschriften, TV u.ä. aufzutreten. Wirklich gut rüber bringt man das in diesen kurzen Momenten nicht. Da bleibt viel zu häufig der Eindruck "die betrügt ihren Partner" zurück. Und das möchte ich eigentlich nicht. Hab schon einige solcher Anfragen abgelehnt. Aber SF kam nicht wegen einem Beitrag :-)

      Ich fand die Story über die Patchworkfamilie gut. Die will ich auch noch verbloggen. Die sind schon fast polyamor, mal davon abgesehen, dass es doch bei allen erst zur Trennung kam.