Innerschweiz
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Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am
Freitag, 25. Januar 2008, 21:30
aus dem *geschäftsreise* dept.
Immer wieder einmal verschlägt es mich auf eine Reise. Diese Woche war es gar nicht so weit weg in Kilometern, aber trotzdem viereinhalb Stunden Reise. Und es kam mir vor wie eine andere Welt.
Die Glarner - oder darf ich wir Glarner schreiben? - werden oft zur Innerschweiz gezählt. Vor allem natürlich von Zürchern. Doch könnte der Unterschied zwischen einem Glarnerland und einem Nidwalden nicht grösser sein.
Dass die Nidwaldner ihre Landsgmeinde vor gut 10 Jahren abgeschafft haben ist vielleicht nur die Spitze des Eisberges. Die Leute denken einfach anders, machen auf mich trotz dem offeneren Tal einen engstirnigeren Eindruck. Nie wurde ich in den letzten Jahren schräger angeguckt als Abends um Sieben am Bahnhof in Stans - und das, obwohl ich in Hosen(!) unterwegs war.
Oder die Leute im Postauto: Bei uns hat es alles - vom Schüler über den Arbeiter bis zum Pensionierten. Da fahren alle, die es sich leisten können und genug alt sind, einen Brief zu haben, Auto. Im Bus gerade die ganz Jungen, die Alten und vielleicht noch diejenigen, die sich sichtlich weder Auto noch genügend Essen oder eine Dusche leisten können (oder wollen).
Obwohl der Tourismus eine grosse Rolle spielt, wird alles unternommen, dass sich die Leute von draussen nicht wohl fühlen. Und sich nicht zurechtfinden - ich habe es noch nie erlebt, dass mir selbst der Bahnhofvorstand nicht sagen konnte, auf welchem Perron das Postauto fährt. Und anschreiben? Ja, irgendwelche Ortschaften, die man ohne tiefere Geographiekenntnisse nicht kennt. Der Fahrplan mit der Haltestellenliste fehlt gänzlich.
Die kubanische Bar mit dem asiatischen Essen - ausser dem Barkeeper war noch niemand über 20. Auch am Bahnhof sicher ein dutzend Jugendliche, die darauf warten, dass morgen wird. Ich nahm den Zug nach Luzern, schlief ein paar Minuten unterwegs. Als ich noch etwas müde aus dem Bahnhof in Luzern purzelte, überkam mich schlagartig ein Gedanke: Wow, eine richtige Grossstadt!
Also, lieben Unterländer. Schreibt Euch das hinter die Ohren - das Glarnerland gehört nicht zur Innerschweiz!
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