Ausserordentliche Landsgemeinde
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Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am
Sonntag, 25. November 2007, 13:40
aus dem *schlotter* dept.
Wie es sich für "richtige" Glarner gehört, pilgerten wir heute an die erste ausserordentliche Landsgemeinde seit über 120 Jahren.
Der an der Landsgemeinde 2006 gefällte Entscheid zur Fusion zu drei Gemeinden stand zur Diskussion.
Erst war die SBB etwas überfordert. Ich habe noch nie einen DPZ, von der Zürcher S-Bahn so voll erlebt. Und es ging weiter im Ring. Noch während der Voten tauchten Leute auf, bis am Schluss waren auch die Gänge zwischen den Tribünen platschvoll gefüllt.
Die vergangene Nationalratswahlen mit ihren doch sehr unter der Gürtellinie liegenden Parolen scheint Spuren gezogen zu haben. Voten von ganz rechts dagegen, Voten von den jungen Linken dafür. Bei den "Machern" eher beides, je nach dem ob sie im Fusionierungsprozess mitwirken oder versuchen, die Eigenständigkeit "ihrer" Gemeinde zu wahren.
Nach zwei Stunden kam es doch zur Abstimmung. Ein Meer von dunkelgrünen Zetteln schmetterte den Antrag ab und es bleibt beim Entschluss zu drei Gemeinden. Der darauffolgende Antrag auf eine einzelne Gemeinde wurde noch vorgetragen, aber niemand interessierte sich noch gross dafür. Immerhin stimmten ein paar Dutzend Leute dafür.
Trotz der vorrangig sehr hart geführten Diskussion und den Bedenken des Landammans verlief die Landsgemeinde ruhig und in den üblichen Bahnen. Eben doch Glarner! Es ist zu hoffen, dass die destruktiven Stimmen nach diesem Entscheid sich zurückziehen werden.
Die Heimfahrt wurde leider zu einer Demonstration gegen den OeV. Kein Zug wurde eingeschoben und die meisten Leute mussten mindestens eine halbe Stunde am Bahnhof warten. Der Zug daraufhin auch wieder bumsvoll. Ich denke mir, dass der neue Herr SBB an der nächsten Landsgemeinde als Ehrengast eingeladen werden soll. Das hilft bestimmt. Dafür war dann der Herr Glarnerbus nett und machte statt einer Leerfahrt in die Garage eine Extrafahrt nach Obstalden. Wir mussten so eine halbe Stunde weniger frieren.
Einmal mehr ein grossartiges Erlebnis. Demokratie in einer ganz speziellen Form!
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