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 Autostopper 
Nala Geschrieben von Priska Rubischon (Link) am Donnerstag, 20. September 2007, 10:21
aus dem heute-mal-sozial dept.

Im Unterland hab ich gelernt, dass man besser keine Autostopper mitnimmt. Man weiss ja nie, was die alles vorhaben. Gefährliche Sache. Hier im Glarnerland ist das anders. Schonmal nahm ich Anhalter von Mühlehorn nach Obstalden mit.

Heute aber wars bisschen anders. Ich war gerade unterwegs nach Netstal in Wiggispark, als in Filzbach an der Bushaltestelle ein komischer Mann mit Papiertüte Autostopp machte. Meines Wissens war der Bus schon weg, also hielt ich an. Wirklich, er hat den Bus verpasst.

Ich liess ihn einsteigen und dachte bereits, dass das ein komischer Kauz ist. Und gerade frisch duftete er auch nicht *börks*. Janu, war ja nur bis Näfels wo er fahren wollte. Er blieb aber komischer Kauz. Erzählte mir mehrfach dasselbe. Und dass seine Eltern ihn gut erzogen hätten (ich schätze den Mann auf 40-50!) usw. Naja Lebensgeschichte halt.

Dennoch, irgendwie musste ich einfach immer wieder lächeln. Als er dann noch Geld raussuchen wollte, überlegte ich einen kurzen Moment was ich eigentlich tun würde, wenn er eine Knarre hervorkramen würde *g*. Manchmal ist man einfach von den vielen Zeitungsberichten verdorben. Er nahm nämlich wirklich Geld hervor und gab mir 6.- für ein Kafi. Nicht, dass der hier soviel kosten würde... Aber er war einfach froh, dass ich ihn mitgenommen hatte und wollte sich erkenntlich zeigen. Ich wollte ja eigentlich kein Geld, da ich eh schon nach Näfels fuhr. Aber er wäre wohl ziemlich unglücklich gewesen, also nahm ich das Geld an und bedankte mich.

Während diesen 10 Minuten Fahrt wusste ich nachher also, dass er im Lihn logiert, aus der Agglo Zürich kommt, in Näfels aufgewachsen ist, dass der Pfarrer Stäger (wer auch immer das ist :-) gut singen kann und dass mein Mitfahrer von seinen Eltern viele gute Dinge gelernt hat. Dass man z.B. dankbar sein soll, wenn man mit dem Auto mitgenommen wird.

In Näfels liess ich ihn dann am Bahnhof aussteigen. Netterweise hat er mir noch ganz viel Glück gewünscht und dass ich, wenn ich mal in Not bin, auch an jemanden gerate der mir hilft. Jo das wünsch ich mir auch, aber ich habs nicht deswegen gemacht. Ich war einfach gut drauf und wollte helfen, wenn schon jemand Hilfe braucht.

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