Beziehungskrise

Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am Sonntag, 29. Juli 2007, 10:38 aus dem *fluch* dept. Das Smart Manual enthält einen kleinen Teil unter dem Titel Beziehungskrise, den ich diese Woche intensiv lesen musste. Mittwochabend, 20:00, der Dritte aufeinanderfolgende 12-Stunden-Tag. Mit dem Zug ist so etwas nicht möglich, ich habe keine Chance abends noch den Berg hochzukommen, da kein Bus mehr fährt. Also war ich mit dem Smart arbeiten und dieser hatte so langsam Durst. Noch rasch einen Rank bei der Tankstelle, Pistole einhängen, *gluckgluck* Alles vom Rückenmark aus gesteuert. hmm... Das war jetzt aber falsch. Bleifrei 95 im Dieselsmart. FUCK! Ich fahre die knapp 100m zurück zum Firmenparkplatz. Manual hervornehmen und mich einlesen. Bei einem Landy wäre die Sache einfach - vielleicht 50l absaugen, Rest mit Diesel verdünnen und gut ist. Aber bei einem solch modernen High-Tech Motor wie im Smart ist das nicht sonderlich gesund - die Einspritzpumpe mag es gar nicht, ohne den Schmierfilm vom Diesel pumpen zu müssen. Da steht eine Nummer. Smart Assistance. Ich rufe an und höre mir eine Viertelstunde lang das Band an. Sie versichern mir, dass sie sich für ihre Kunden Zeit nehmen. Ich gehe aber eher davon aus, dass sich die deutschsprachige Mitarbeiterin gerade ein feines Nachtessen einverleibt. Gegen Neun bewege ich mich zum Pasadena, treffe Priska und Marius und erzähle von meinem Missgriff. Nach Tanzen ist es mir überhaupt nicht und so rufe ich nach Neun noch einmal die Hotline an. Tatsächlich nimmt nach rund 10 Minuten eine freundliche Stimme ab. Etwas Blabla, dann vermittelt sie mich weiter an den TCS. Die Smart Assistance übernimmt keine Falschbetankung und ich müsste den Transport in das nächste Smart Center selbst übernehmen. Halb zehn ruft Frau TCS an. Sie wollen mich in die nächste Garage schleppen, da sie keinen Treibstoffwechsel vor Ort machen können. Ich winke ab, vertage die Geschichte auf den Donnerstag und fahre mit Priska nach Hause. Tags darauf fahre ich mit dem Zug und gehe in die nächste Garage. Die AMAG Volketswil ist keine 100m weg - stossen wäre sowieso einfacher und schneller gewesen als Abschleppen. Doch so wirklich Freude haben die Jungs nicht an der Idee, meinem Smart das Benzin aus dem Tank zu nehmen. Zu viel Arbeit sagen sie, vielleicht ist es ja auch die falsche Automarke. Dann einen Anruf beim Smart Center Wallisellen. Das erste Mal in dieser Geschichte, dass jemand versucht, mir zu helfen. Allerdings können sie keine Fahrzeuge abschleppen, das müsste der TCS oder ich selbst tun. Ich bin selbstverständlich kein TCS Mitglied, also plane ich den Garagenbesuch auf Freitagmorgen. Priska kam am Donnerstag erst spät nach Hause. Um nicht im Morgenverkehr abschleppen zu müssen, fuhren wir nach einem Kaffee dann gleich noch nach Volki zu meinem Smart. Nicht ohne fluchend nach dem Abschleppseil zu suchen, dass sich hinter einem der Rückbänke des Landys versteckt hielt. Es ist ein besonderes Gefühl, in einem Auto zu fahren, dessen Motor nicht dreht. Geräusche, die sonst übertönt werden, eine Bremse, die einen Scheissdreck wirkt. Zum Glück machte ich das nicht das erste Mal. Wenigstens etwas, was ich aus meiner grünen Zeit mitnehmen konnte. Am Freitagmorgen noch einmal mit dem Zug einen Umweg über Wallisellen, Schlüssel abgeben. Am Abend Auto wieder einpacken. 300-Ungerade hat die Sache gekostet und die Garantie auf der Einspritzpumpe ist weg. Aber er läuft wieder. Und ich weiss jetzt, dass ich nach einem zu langen Tag das Auto besser stehenlasse. Permalink

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