Zugfahren in Deutschland
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Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am
Samstag, 16. Juni 2007, 11:54
aus dem *tschipfu-tschipfu* dept.
Mehr oder minder spontan verreiste ich am Freitag noch einmal nach Heidelberg und konnte wieder einmal die Mysterien im ICE (hiess das nicht einmal InterCity Experimental?) miterleben.
Einerseits ist es das spezielle Verhältnis zwischen den Deutschen und ihrem Gepäck. Kaum einer ist ohne einen absolut gigantischen Koffer unterwegs - was bei mir ein grosser Koffer für drei Wochen ist, dient da irgendwie als Handtasche. Vielleicht sollte die Gepäckindustrie diesem Bedürfnis Rechnung tragen und die guten alten Ueberseekoffer wieder einführen. Dabei hat es in einem typischen ICE dank Flugzeugbestuhlung kaum Platz für Gepäck und die separate Gepäckaufgabe scheint kein Thema zu sein.
Steht dann noch der Zug verkehrt herum da - wir Schweizer sollen daran Schuld sein und ich überlege mir, wie wir es schaffen, einen 14-Wagen-ICE über Nacht im Bahnhof Zürich umzukehren :-) - ist das Chaos total. Jeder Deutsche muss mit seinem gigantischen Koffer an jedem sitzenden Deutschen und seinem gigantischen Koffer vorbei. Schliesslich pilgern alle zu ihren reservierten Plätzen, Zugfahren ohne Reservation heisst normalerweise stehen. Und wie es die Deutschen so haben, sie können nicht nett miteinander sein. Sie kommunizieren, in dem sie einander anfrozzeln.
Ich hätte doch meine korallfarbenen Schuhe mitnehmen sollen fällt mir jeweils dazu ein - und der Gedanke weckt bei einem typischen übergewichtigen Deutschen durchaus Heiterkeit :-)
Dann das echte Mysterium. Das ungelöste Rätsel der Menschheit. Man sagt, Frauen zu verstehen sei etwas enorm Schwieriges und mann solle sich besser mit der Relativitätstheorie beschäftigen. Doch sind Frauen in ihrer Komplexität kein Vergleich zum ICE Zuschlag.
Die Strecke Dortmund - Bielefeld zum Beispiel: Sie hat schon €6 gekostet. Ein anderes Mal €9. Dann war die Fahrt auch einmal gratis. Das letzte Mal war Stuttgart - Schaffhausen kostenlos und Frau Ziegelbrücke bestätigte, dass diese Strecke keinen Zuschlag kenne. Nada - wenn man nicht von Stuttgart selbst kommt, sondern von einem anderen Ort, koste dies €3.50. Immerhin war der Schaffner so nett, mir keinen Extrazuschlag für das Bezahlen im Zug zu verrechnen.
Ich habe es auf alle Fälle aufgegeben, dahinter ein System zu sehen. Es gibt schlicht keines. Da man letztendlich der Willkür des Personals ausgeliefert ist, lohnt es sich wohl auch nicht, einen Rauswurf in der Deutschen Pampas zu riskieren.
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Re: Zugfahren in Deutschland
Geschrieben von Stadtneurotiker (Link) am
Sonntag, 17. Juni 2007, 02:56
Hm, so viele Möglichkeiten, mit dem ICE von Bielefeld nach Dortmund zu kommen, gibt es nicht. Die unterschiedlichen Preise lassen sich mir auf Anhieb nur durch den Zeitpunkt der Buchung erklären.
Fehlender Platz fürs Gepäck ist im ICE wirklich ein Problem. aber wer richtig reist, hat eh einen Rucksack, den man auch prallgefüllt ins obere Gepäckfach quetschen kann.
Aber Ihr Schweizer könnt auch mit (und zu) Recht über die DB ablästern. Uns bleibt der neidvolle Blick ins Nachbarland...
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Re: Zugfahren in Deutschland
Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am
Sonntag, 17. Juni 2007, 12:05
Hm, so viele Möglichkeiten, mit dem ICE von Bielefeld nach Dortmund zu kommen, gibt es nicht. Die unterschiedlichen Preise lassen sich mir auf Anhieb nur durch den Zeitpunkt der Buchung erklären.
Es war zwei Mal derselbe Zug am selbigen Wochentag - direkter Anschluss an den CNL Komet von Zürich nach Dortmund. Das eine Mal war es eine Schaffnerin, das andere Mal ein Schaffner. Vermutlich war das der Unterschied ;-)
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Re: Zugfahren in Deutschland
Geschrieben von Stadtneurotiker (Link) am
Mittwoch, 20. Juni 2007, 11:56
Das ist in der Tat seltsam...
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