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 Neuer Vogel 
Computer Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am Mittwoch, 18. April 2007, 16:17
aus dem *spielen* dept.

Immer wenn ich zuhause bin und meine melone für ein paar Tage in den Tiefschlaf schicke, ist es Zeit, mit Thunderbird zu spielen. Nach den doch eher schlechten Erfahrungen im September versuchte ich mich nun mit einem 2.0rc1.

Featuremässig war ich enttäuscht. Das, was ich sehe, ist keine Major Version wert. Vor allem wenn ich sehe, dass Dinge wie die Adressbuch Integration noch nicht drinn ist oder die Spotlight Integration noch nicht fertig ist. Auch die Idee von Tabs fand keinen Einzug - verständlich, ich wüsste auch nicht, wozu man Tabs in einem Mailreader braucht :-)

Die paar wenigen Thunderbird Entwickler haben einen recht rüden Ton drauf und integrieren Patches nur dann, wenn sie ihnen gefallen - im Gegensatz zu den Linux Kernel Entwicklern scheinen sie aber keine Hints zu geben, wie denn die Patches aussehen sollten. Die Adressbuch Integration wird immer wieder an die Trunk Releases angepasst, findet aber nicht den Einzug in die stabile Version. Das Warten auf Thunderbird 3.0 hat vielen bereits abgelöscht und sie haben auf Apple's Mail migriert.

Der Einfluss von Google ist durchaus da. Man kann Gmail Accounts einrichten - das heissersehnte Exchange Backend ist in weiter Ferne. Es gibt nicht einmal eine Plugin Infrastruktur, um beispielsweise einen MAPI Connector als Third Party Product einzubinden - Thunderbird ist und bleibt ein monolytisches Stück Code.

Interessanterweise ist Movemail keine Option mehr. Eine Option aus dem alten Netscape weniger.

Die Extensions brauchten praktisch alle ein Editieren ihres install.rdf. maxVersion aufblasen und gut ist. Trotzdem schade, dass die Entwicklung von Mail User Agent oder Mail Redirect faktisch still steht.

Begeistert bin ich von der Stabilität. Ich verwende - wohl als einer der ganz wenigen MacOS X User - ein Home auf NFS. Thunderbird 1.x mag das gar nicht und crasht so alle 2, 3 Stunden. Thunderbird 2.0 hielt zwei Tage durch bis das Benutzerinterface auseinanderflog. Aergerlich ist es dennoch, wenn plötzlich der Sigblock, Knöpfe oder Menupositionen fehlen.

Noch immer scheint Thunderbird das ungeliebte Stiefkind der Firefox Jungs zu sein. An allen Ecken und Enden finden sich Bugs, Unschönheiten oder unbefriedigte Featurerequests. Produktiv werde ich weiterhin mit Firefox - neu auch einem 2er - und Entourage unterwegs sein. Zusammen mit mir werden wohl viele andere Firefox mit einem anderen Mailer kombinieren - sei es Entourage, Mail.app oder Outlook.

Einzig den Linuxern bleibt nicht viel anderes als Thunderbird übrig wenn sie einen umfassenden GUI Mailclient suchen - OK, Evolution vielleicht, doch strotzt das nach wie vor vor Bugs. Ein Grund mehr gegen den Linux-Desktop?

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  • Re: Neuer Vogel
    Geschrieben von lmb am Mittwoch, 18. April 2007, 20:34

    Ich brauche Thunderbird produktiv bei mir. Dies hat vorallem zwei Gründe:

    - Automatische Bcc's in den Konteneinstellungen.
    - Mehrere Absenderadressen welche automatisch mit richtiger Signatur kommen.

    Ansonsten bin ich immer mehr wieder mit Outlook unterwegs, da ich Kalender, Aufgaben, Notizen und Kontakte mit dem Handy synchronisiere sowie die RSS Feeds mit RSSPopper in Outlook lese.

    Der Nachteil von Outlook 2003 ist für mich in erster Linie die z.T. grosse Langsamkeit sowie die Unmöglichkeit die beiden oben genannten Punkte sauber zu integrieren. Addons wären hier praktisch. Kann sein das es die für Outlook auch gibt, ich habe bisher nicht danach gesucht

    • beat@0x1b.ch Re: Neuer Vogel
      Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am Mittwoch, 18. April 2007, 20:46

      Das Handling von mehreren Absendern ist in Outlook in der Tat grottenschlecht gelöst - ich kenne kein anderes Mailprogramm, dass in dieser Hinsicht eine derartige Frickelei braucht. Nur merken das die wenigsten Outlook Benutzer, da sie nichts anderes kennen ;-)

  • usul69@gmx.li Re: Neuer Vogel
    Geschrieben von Usul am Mittwoch, 18. April 2007, 23:40

    Bin bei Linux seit geraumer Zeit mit Claws Mail (ehemals Sylpheed Claws) unterwegs. Wenn man auf die Erstellung von HTML-Mails verzichten kann, ein super Mailclient in meinen Augen. Verschlüsselung, ordentliche IMAP-Unterstützung, ich bin zufrieden. Stufe mich aber nicht als Hardcore-Mailanwender ein.

    Thunderbird war mir immer irgendwie zu träge, zu fett. Evolution - naja, die Bugs :) KMail ist objektorientierter Bullshit - so kommt es einem zumindest vor. Verschiebt oder löscht man Mails, hat man den Eindruck, da wird auf jedem Mailobjekt einzeln die Operation durchgeführt, anstatt die Operation auf einem ganzen Bulk anzuwenden - entsprechend langsam sind da Operationen wie Löschen, Filtern, Verschieben usw.