Erholungsreif

Geschrieben von Priska Rubischon (Link) am Freitag, 23. Februar 2007, 17:14 aus dem entgegenfieber dept. Noch 51 Tage muss ich durchhalten und dann endlich komm ich zu meinem jährlichen Erholungswellness. Wie letztes Jahr werde ich eine Woche im Kurhaus Cademario verbringen. Bis dahin mühe ich mich hier mit mir und meiner Umwelt ab. Ich merke wie die Zeit schon wieder länger her ist, seit der letzten Erholung. Wie ich mich nicht mehr immer in mir habe. Ich flippe viel schneller aus, hab einen schlechten Schlaf und fühl mich ausgelaugt. Wie meine Mutter mal so schön meinte, hatte sie das früher nicht. Und auch nicht nötig. Aber ich denke, sie kam gar nicht dazu, darüber nachzudenken, ob jetzt etwas Erholung nicht gut wär. Es war keine Möglichkeit vorhanden. Und so musste man einfach durch die Zeit durch. Ich stelle an mir schon recht gut fest, dass ich durchaus solche Erholungen benötige. Je länger je eher. Klar, irgendwie kriegt man die Zeit auch durch, ohne Wellnessurlaub. Aber mit merk ich gut, dass ich mich besser auf die Kinder und ihre Phasen einlassen kann. Dass ich mir selber näher stehe und meine Umwelt auch mal abprallen lassen kann, anstatt mich immer angegriffen zu fühlen. Momentan hab ich immer ganz viele Ideen für Blogbeiträge im Kopf. Während einer Autofahrt gehen mir die besten Texte durch den Kopf, doch kaum bin ich am Computer ist alles weg. Ich weiss grad noch das Thema wo ich was dazu schreiben wollte. Aber es kommen keine Worte. Und so geht es durch mein ganzes momentanes Leben. Ich hätte soviele Ideen, möchte die auch umsetzen, aber es scheitert immer an mir selber. Meiner momentanen Unzulänglichkeit überhaupt etwas gescheit anzupacken. Auch lasse ich mich momentan von negativen Dingen runterziehen. Zeitungsartikel lassen mich nicht in Ruhe, ich überlege wie schlecht die Welt doch ist (was wiederum meinem Seelenheil nicht bekommt). Aergere mich über Artikel von Menschen, die gegen Offroader sind, anstatt es einfach an mir abprallen zu lassen. Was interessiert mich deren Meinung? Ich muss letztendlich mein Leben nur vor der Natur und vor mir rechtfertigen. Aber das geht einfacher, wenn ich ausgeglichen bin. Und da bin ich zur Zeit absolut nicht. Mit etwas mehr Entspannung hoff ich auch wieder besser mit meinen allgemeinen Gefühlen zurecht zu kommen. Momentan hangeln Marius, Beat und ich uns eher durch die Zeit. Meinungsverschiedenheiten werden schnell zu Streitgesprächen, obwohl das gar nicht nötig wär. Ich zweifle an mir, an Ihnen, an allem und jedem. Auch Beni und Maja leiden momentan wohl eher unter meine Unausgeglichenheit. Ich bemüh mich zwar, es nicht an ihnen auszulassen. Aber wie Kinder so sind, merken sie kleinste Veränderungen und reagieren entsprechend darauf. Sprich sie sind selber auch unausgeglichen. Das alles bessert hoffentlich wieder, wenn ich meine Woche Ruhe hatte. Mich selber wieder finden konnte (huch ich bin verloren gegangen!). Und einmal mehr werd ich es wohl mit Atemtherapie zuhause versuchen. Letztes Jahr hab ich es doch einige Zeit hingekriegt, dass wir das am Morgen zu dritt auf dem Balkon machten. Permalink

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