Menschenfreundliche Autoinitiative
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Geschrieben von Priska Rubischon (Link) am
Dienstag, 13. Februar 2007, 17:03
aus dem hmm dept.
Die jungen Grünen machen nun also ernst und lancieren eine Initiative gegen Offroader. Aber nicht genug damit, sie wollen, dass alle Autos nicht mehr als 250 Gramm CO2 ausstossen.
Ich persönlich find die Initiative ja witzig. Zumal die Chance relativ klein ist, dass sie in einer Volksabstimmung durchkommt.
Dadurch, dass nicht nur Offroader und SUV angeprangert werden, sondern eben alle Autos die zuviel CO2 ausstossen (was durchaus richtig ist, dass das angeprangert wird), sind plötzlich nicht mehr nur die Fahrer "mit zu kleinen Penissen" betroffen, sondern eine wesentlich grössere Menge Autofahrer. Ganz "normale" Autos wie ein BMW oder Mercedes fallen da auch darunter. Und da kommen den jungen Grünen wohl ganz viele einflussreiche Leute in die Quere.
Natürlich lässt sich darüber streiten, ob ein Auto wirklich 200 PS benötigt. Um von A nach B zu kommen, reichen in den meisten Fällen sicher auch 40-80 PS. Andererseits gibts sicher ganz viele Orte, wo man besser Energie sparen kann, als schon wieder beim Autofahrer. Und ein Verbot eines solchen Fahrzeuges ist auch nicht sinnvoll. Gute Aufklärung dürfte wirksamer sein. Zumal ja schon eingelöste Fahrzeuge von der Initiative nicht betroffen sind (ich darf meinen Land Rover also noch 10 Jahre fahren :-).
Die Aussage, dass Offroader nur noch 100km/h fahren dürfen, verwirrt mich etwas. Mal davon abgesehen, dass ich nicht häufig schneller fahre, sicherer sind die Fahrzeuge deswegen ja nicht. Nur stärkere Verkehrshindernisse auf der Autobahn. Innerorts mit 100km/h wär dann wieder übel schnell. Aber gerade dort ist das Geländefahrzeug ja "gefährlich". Und zwar nicht mit 100km/h sondern auch schon mit 30 - 50km/h.
Dass neue Fahrzeuge Dieselpartikelfilter benötigen, weniger CO2 ausstossen sollen, das finde ich gut, und soll möglichst bald umgesetzt werden. Denn da kann die Autoindustrie etwas tun. Aber weshalb ein Fahrzeug verbieten? Was ist mit ausländischen Fahrzeugen, die in die Schweiz kommen? Dürfen die nicht mehr einreisen? Oder werden wieder nur wir Einheimischen beschnitten? Die Dreckrocheln aus anderen Ländern dürfen weiterhin die Luft verpesten, weil sie ja Touristen sind und Umsatz bringen (oder auch nicht, wenn sie nur von Holland nach Sizilien in die Ferien fahren wollen).
Heute an der Tankstelle stellte ich mit Erleichterung fest, dass mein LandRover gar nicht zu den Säufern gehört. Während andere Autos 15 und mehr Liter benötigen, braucht mein LandRover "nur" gerade 9,5l auf 100km. Und das in der kalten Jahreszeit. Im Sommer dürfte ich es also auf 8,5-9l bringen :-) Eigentlich immernoch viel, aber bei 2,5 Tonnen Fahrzeuggewicht ist da nicht viel änderbar. Im übrigen benötigt der Smart auch rund 4l was ich für so ein kleines Fahrzeug eher als viel finde.
Ich nehme nicht an, dass ich den Initianten begegne und sie mich bitten die Initiative zu unterschreiben. Ansonsten gäbe das sicher eine interessante und lange Diskussion über Sinn und Unsinn von solchen Forderungen.
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Re: Menschenfreundliche Autoinitiative
Geschrieben von P2501 (Link) am
Mittwoch, 14. Februar 2007, 09:39
Tja, ich kann der Initiative in dieser Form auch nichts abgewinnen. Klar ärgern mich die Strassenpanzer SUVs ebenfalls. Vor allem, wenn ich mir anhören muss, wie sicher für die Insassen diese doch seien (ein gefährlicher Irrglaube). Nur gibt es einerseits Leute, die auf Geländefahrzeuge angewiesen sind, und andererseits hängt die Gefährlichkeit und Umweltbelastung eines Fahrzeugs nicht nur von seinen Werten, sondern auch sehr stark von seiner Nutzung ab.
Kleines Beispiel: Ein Möbelhaus mit Lieferservice ermöglicht es den Kunden, per ÖV anzureisen, oder die Ware gar im Internet zu bestellen. Da kann der Lieferwagen noch so eine Dreckschleuder sein, die Ökobilanz ist trotzdem besser. der ÖV selbst ist auch ein klassicher Fall: Ein Postauto (oder SBB-Bus ;-) hat einen deutlich höheren Verbrauch, als ein PW. Trotzdem ist seine Ökobilanz besser.
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Re: Menschenfreundliche Autoinitiative
Geschrieben von Sandro (Link) am
Mittwoch, 14. Februar 2007, 09:55
Tja, die Diskussionen führen wir tagtäglich, und sie glauben nicht wieviele Leute dann unterschreiben...
"schonwieder beim Auto"
Wo bitte haben wir denn schonmal beim Auto Energie gespart? Fällt mir jetzt grad nichts ein, aber egal.
Ausländische "Dreckrocheln" dürfen eben auch nur mit dem 100er Schild über die Autoban kriechen. So wie die Förster und Pferdezüchter.
Und man muss einfach mal das Verhältnis sehen. Ein Smart braucht 4l um 1Arsch von A nach B zu bewegen, ihr Monster 9.5 für dasselbe. Wozu noch 2 Tonnen blech mit sich führen? Genau.
Und mit Argumentieren läuft da garnichts, das wird schon seit jeher versucht. Autos sind viel zu emotional, was man auch bei der enormen Preiselastizität beim Treibstoff sieht. Der würde erst ab 2.-/Liter merklich zurückgehen, denken Sie im ernst Warme Luft würde da was ausrichten?
Und wie die Abstimmung ausfällt wollen wir dann zuerst noch sehen. Wir erhalten viel Geld und Zustimmung auch aus Autofahrer- und Goldküstenkreisen, wo man das überhaupt nicht erwarten würde. Jeder Smart und Lupofahrer ärgert sich über die Egoisten auf ihren "hohen Rössern" welche ihnen die (Vorauss-)Sicht versperren und sie genau auf Gesichtshöhe gefärden...
Aber motzen sie ruhig weiter, auf Ihre Unterschrift sind wir zum guten Glück nicht angewiesen. Aber einer interessanten Diskussion sind wir auch nicht abgeneigt, wir freuen uns drauf.
(Kleiner Hinweis: Wenn hier ein Feld fehlt, muss man alle erneut tippen.. Wenn sie schon selber programmieren müssen, machen sie es den Kommentatoren doch nicht unnötig schwer...)
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Re: Menschenfreundliche Autoinitiative
Geschrieben von Priska Rubischon (Link) am
Mittwoch, 14. Februar 2007, 11:06
Hallo Sandro (auf 0x1b.ch ist man mit allen per Du)
Ausländische "Dreckrocheln" dürfen eben auch nur mit dem 100er Schild über die Autoban kriechen. So wie die Förster und Pferdezüchter.
Mit der 100er Beschränkung hab ich kein Problem, auch wenn ich nicht erkenne, was das verbessern soll. Wer mit einem Geländewagen schneller fährt hat nicht begriffen, wofür ein Geländewagen gebaut wurde...
Und man muss einfach mal das Verhältnis sehen. Ein Smart braucht 4l um 1Arsch von A nach B zu bewegen, ihr Monster 9.5 für dasselbe. Wozu noch 2 Tonnen blech mit sich führen? Genau.
Nun mein Monster transportiert aber bis zu 9 Leute, während der Smart mit sagenhaften 800kg Leergewicht es immer nur auf 2 bringt. Da wir zwei Kinder haben, ist der Smart nur die "Einkaufwagenvariante". Wenn ich für die Sommerferien jeweils gepackt und eingeladen habe, bin ich froh ein grosses Auto zu haben. Und ich kann es nur wieder erklären, ich hab nun mal nicht genug Geld um mir einen Fahrzeugpark von rund 5 Autos zu halten um immer das ökologisch sinnvollste zu nutzen. Allerdings bin ich immer häufiger im Smart unterwegs, da Beat mit dem Zug arbeiten geht (das trotz 2 Stunden pro Weg - wie war das nochmal mit brauchbarem OeV?)
Und mit Argumentieren läuft da garnichts, das wird schon seit jeher versucht. Autos sind viel zu emotional, was man auch bei der enormen Preiselastizität beim Treibstoff sieht. Der würde erst ab 2.-/Liter merklich zurückgehen, denken Sie im ernst Warme Luft würde da was ausrichten?
Naja die 2.-/Liter schmerzen ja letztendlich nur wieder die "Armen". Die mit den saufenden Boliden interessiert das einen feuchten Kehricht. Meist sind deren Benzin/Dieselkosten gar von der Firma bezahlt. Also machen wir einfach ein Zweiklassengesellschaft. Die wo sich das autofahren leisten können, und die wo halt Pech haben.
Und wie die Abstimmung ausfällt wollen wir dann zuerst noch sehen.
Logo. Ich bin natürlich genauso gespannt. Dauert ja leider wohl nur wieder Ewigkeiten bis das überhaupt vors Volk kommt.
Wir erhalten viel Geld und Zustimmung auch aus Autofahrer- und Goldküstenkreisen,
Bringt ja nichts, wenns dann bei der Volksabstimmung doch wieder dreht, weil die Automobillobby zuschlägt.
Jeder Smart und Lupofahrer ärgert sich über die Egoisten auf ihren "hohen Rössern" welche ihnen die (Vorauss-)Sicht versperren und sie genau auf Gesichtshöhe gefärden...
Auf Gesichtshöhe, wenn ich ihm die Voraussicht versperre? Dann fährt er ja in mich, nicht ich in ihn...
Ja, Geländewagen haben Gefahrenpotential. Hab nie was anderes behauptet, aber solange ich weder in ein anderes Auto, geschweige denn in eine Person fahre, ist mein Fahrzeug genauso ungefährlich wie alle anderen. Daher würde ich es bevorzugen, wenn man Geländefahrzeuge mit Zusatzprüfung fahren darf. Wo einem eben klar gemacht wird, dass das kein Kleinwagen ist. Dass er eben - wie der Kommentator vorher schrieb - nicht sicherer ist. Im Gegenteil, es gibt wohl kein anderes Auto, das für den Insassen mehr Gefahr bedeutet. Dass er gefährlich sein kann und dass man sich im Strassenverkehr entsprechend verhalten muss.
Aber einer interessanten Diskussion sind wir auch nicht abgeneigt, wir freuen uns drauf.
Naja was gibt es da zu diskutieren? Ihr seit gegen Geländewagen. Das wird sich kaum ändern. Aber ich weiss, dass Ihr älter werdet und umsichtiger :-) Ist sogar Moritz Leuenberger passiert. Wenn man bedenkt wie er in den 68er vorging.
(Kleiner Hinweis: Wenn hier ein Feld fehlt, muss man alle erneut tippen.. Wenn sie schon selber programmieren müssen, machen sie es den Kommentatoren doch nicht unnötig schwer...)
Ich werde es weiterleiten, denn ich selber programmiere nicht. Bei mir funktioniert allerdings die "zurück"-Taste und mein Text ist wieder da und muss nicht neu geschrieben werden. Dafür darf man hier unregistriert kommentieren. Was mir leider bei Euch fehlt. Daher muss ich meinen Senf immer hier abgeben. Aber freut mich natürlich, Dich als Mitleser hier zu haben.
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Re: Menschenfreundliche Autoinitiative
Geschrieben von fritz am
Mittwoch, 14. Februar 2007, 12:40
ein wie gewohnt freundlicher beitrag von sandro. dein niveau sinkt von tag zu tag.
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Re: Menschenfreundliche Autoinitiative
Geschrieben von Priska Rubischon (Link) am
Mittwoch, 14. Februar 2007, 12:56
Abwarten, auch er wird mal über 30. Und vielleicht hat er irgendwann mal Kinder. Dann wird das mit dem grün sein leider immer schwieriger und teurer (machbar natürlich immernoch!).
Ich fand sein Beitrag zwar nicht gerade die freundlichste Variante, aber soweit noch ok. In solchen Diskussionen dürfen auch mal die Emotionen hochgehen.
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- Kohlendioxyd
Submittet auf
0x1b - Blog
am 2007/02/20 05:26:14.730 GMT+1
Aktuell wird an allen Ecken und Enden über den CO2 Ausstoss von Autos diskutiert. Dabei sind Gramm CO2 pro Kilometer eine Grösse, mit der zumindest ich nicht wirklich etwas anfangen kann. Zeit für ein paar Rechenexperimente!
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