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Intimacy
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 Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am
Sonntag, 21. Januar 2007, 16:35
aus dem *heimkino* dept.
Auch ein Film, der von Amazon empfohlen wurde. Trotz Priskas Pfnüsel packten wir ihn gestern in den DVD Player und erlebten knapp zwei sehr spezielle Stunden.
Erzählt wird die Geschichte von Claire und Jay, die sich aus einem uns nicht bekannten Grund jeweils am Mittwochnachmittag für ein paar heisse Stunden treffen. Nur Sex - kein Gefühl, keine Gespräche.
Irgendwann geht Jay Claire nach, entdeckt ihr Leben, neue Menschen tauchen auf. Alles Menschen über dreissig, alle irgendwie in einer Sackgasse. Jay ist Barkeeper, Claire mehr oder minder erfolglose Schauspielerin. Claires Mann Taxifahrer mitten in London. Eine Schauspielschülerin, ein arbeitsloser Schwuler und ein weiterer Angestellter in der Bar tauchen auf, ohne der Geschichte aber wirklich etwas beizusteuern. Irgendwann stolpert Jay noch über eine junge Frau, mit der er auch schläft - die ihn aber in Grund und Boden quasselt.
So wie sich die beiden Liebenden nichts sagen, erfährt auch der Zuschauer nicht viel aus ihrem Leben. Es werden mehr Fragen aufgworfen als beantwortet und so hinterlässt der Film viele Fragezeichen.
Die Bilder sind aus der Hand gedreht, oft hektisch wie in einem Musikvideo. Mir wurde zeitweilig richtig übel - als ob ich die zwei Stunden auf einer Chilbibahn verbracht hätte. Dennoch wurde nichts dem Zufall überlassen und die Bilder enthalten viele Details.
Der Film lebt regelrecht von den Sexszenen zwischen den beiden Hauptdarsteller. Nach vier Minuten Film liegen sie zum ersten Mal auf der Matraze. Beide zeigen sich sehr freizügig, man sieht ihre Brüste, Pelz und Schamlippen, seinen Penis - mal ohne, aber auch mit Präservativ. Eine Szene lang verwöhnt sie ihn oral - womit die Grenze zum Porno eigentlich überschritten ist. Dennoch ist der Film ab 16 freigegeben.
Priskas Zwischenrufe Jetzt isch er aber zfrüe cho und Hey, die hät aber au no es rächts Büchli und die Tatsache, dass die beiden Präservative benutzen, machen den Film doch irgendwie wieder sympathisch. Nicht der synthetische Sex wie in einem "echten" Porno, sondern eher das, was man im echten Leben erlebt.
Zum Schluss schlafen die beiden noch einmal miteinandern und es ist das erste Mal, dass auch sie einen Orgasmus erlebt. Trotzdem gehen sie auseinander, wohl für immer. Die Zeit, in der sich beide nichts schuldig waren und einfach ihre Sexualität leben konnten, ist vorbei.
Es ist ein sonderbarer Film, den ich irgendwie nicht versorgen kann. Einerseits versucht er zum Nachdenken anzuregen, andererseits liefert er zu wenig Geschichte, als dass man die Charakteren wirklich versteht. Ein Sexfilm zum Anturnen ist es genausowenig - als Zuschauer ist man viel zu stark mit den Eindrücken beschäftigt.
Im 2001 entstanden ist er noch nicht für DVD vorbereitet und so fehlen die üblichen entfallenen Szenen. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich da der Leim befindet, um die Geschichte richtig zusammenzukleben. Schade, es fehlt dem Film nur wenig zu einem grossen Klassiker.
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