Hochzeit fürs Leben

Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am Dienstag, 16. Januar 2007, 22:22 aus dem hmm... dept. In der gestrigen 20 Minuten fand sich beim Beitrag über die Heiratsmesse Trau Dich eine nette Randnotiz. Drei Viertel der Mitte der Neunziger geschlossenen Ehen seien bereits geschieden. Das sind im Prinzip die Leute, die mit uns geheiratet haben - unsere Hochzeit war am 27. August 1994 und damit ziemlich genau in der Mitte der 90er. Wir gehören somit zu dieser Risikogruppe. Wir waren vielleicht etwas jünger als die drei Viertel, die schon nicht mehr zusammen sind? Gerade als Priska Richtung Zürich fuhr hörte sie einen Bericht, dass das Durchschnittsalter bei den Frauen bei 29 und bei den Männern bei 31 lag - wir waren damals gerade einmal 23. Wenn ich mir vorstelle, heute noch einmal eine Beziehung einzugehen, würde ich mich kaum mehr derart stark binden, wie ich das vor gut zehn Jahren machte. Vielleicht waren es die Kinder, die uns dazu motivieren, immer noch zusammenzusein? Jede Entscheidung die wir fällen, ist nicht einfach für uns - nein, sie betrifft sehr direkt auch das Leben zweier weiterer Menschen, für die wir Verantwortung tragen. Wie viele Paare blieben kinderlos und entsprechend ihre Ehe auch inhaltslos? Oder sind es diese komischen Ideen, die wir manchmal aufgreifen? Nicht einfach das zu leben, was die Gesellschaft als Ziel setzt sondern sich überlegen, was für uns richtig ist? Dann sehe ich aber unseren letzten, vorweihnachtlichen Krach. Meist sind es banale Dinge, die den grössten Ehekrach vom Zaun reissen und so bin ich auch dieses Mal davon überzeugt, dass wir die Ursachen kaum oder gar nicht mehr zusammenbringen. Trotzdem knallt es, man haut sich gegenseitig einander auf die Wunden, die man im letzten Jahrzehnt aufgerissen hat. Wenigstens verbal - wenn ich Priska jemals geschlagen hätte, würde ich auch zu den drei Vierteln gehören. In einer solchen Situation spontan weglaufen ist der einfache Ausweg. Und doch kann und will ich den nicht nehmen - da ist einfach noch zu viel zwischen Priska und mir. Eine tiefe Freundschaft, das Wissen sich aufeinander verlassen zu können. Und automatisch auch der Wunsch, nicht alles hinzuschmeissen, sondern weiterzumachen. Ich kann Dir, Priska, keine ewige Liebe versprechen, so gern ich das auch tun möchte. Vielleicht wird irgendwann der Moment kommen, wo sich unsere Wege trennen, wo auch wir in diese Statistik eingehen. Aber im Hier und Jetzt, da weiss ich, dass ich den weiteren Weg zusammen mit Dir gehen will! Permalink

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