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Die Liebenden von Pont Neuf
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 Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am
Sonntag, 7. Januar 2007, 15:43
aus dem *französisch* dept.
Ein weiterer Film ist der Reihe wir gucken uns spezielle Filme an. Und genauso kontrovers die Meinungen vor 16 Jahren über diesen Film waren, waren sie auch gestern Abend bei uns.
Les Amants du Pont-Neuf, wie der Film im Original heisst, spielt in der berüchtigten Pariser Obdachlosenszene. Wer hat den Begriff Clochard noch nie gehört? Zwei Menschen, die keine Chance in der normalen Gesellschaft sehen, finden zusammen und eine ganz spezielle Liebe zueinander. Das Leben auf der Strasse wird sehr direkt und ungeschminkt schon zu Beginn des Filmes gezeigt, die Gründe der Menschen, warum sie draussen leben, kommen so nach und nach hervor.
Eigentlich stehen Alex und Michèle immer wieder Dinge im Wege, die ihre Liebe verunmöglichen. Michèle ist sich auch nie wirklich sicher, ob sie wirklich liebt - und mindestens zwei Mal kommt sie durch Zuneigung vorwärts im Leben. Liebe ich wirklich? Oder bilde ich mir nur ein, dass ich jemanden liebe der etwas besonders für mich tut?
Der Film ist im Grunde genommen nur einen Ausschnitt aus dem Leben der Personen. Wir erfahren nie, woher sie kommen - genausowenig wie wir erfahren, wohin ihr Leben gehen wird. Auch wenn die beiden am Schluss ausgelassen ihre Liebe feiern - Titanic lässt grüssen - ist dem Zuschauer klar, dass das nicht ewig sein wird. Michèle's Mann wartet zuhause und sie wird sich entscheiden müssen, wohin sie will.
Ich mochte den Film. Wie eine Novelle, oder auch ein Portrait, stellt er einen Moment im Leben dieser Menschen dar. Das Davor und Danach wird nicht angesprochen, das Jetzt aber intensiv beleuchtet. Auch wenn alles schief geht im Leben der beiden Liebenden, sie geniessen den Moment zusammen ohne Fragen.
Meine beiden Mitgucker waren eher verhalten. Ist das wirklich ein Film ohne Sinn? Einfach nur ein paar aneinander gereihte Bilder? Will uns der Film sagen, wir sollen einfach leben, Partner anlügen und Gehemnisse machen?
Unsere Eindrücke reichen von nur doof über unverständlich bis zu grossartig. Ein ganz spezieller Film.
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