Meeresfrüchte
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Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am
Dienstag, 2. Januar 2007, 12:15
aus dem *pizza* dept.
Manchmal liefert Amazon interessante Filme in der Rubrik ähnliche Filme. So kamen wir zum Film Meeresfrüchte bzw. Crustacés et coquillages, einer netten französischen Komödie.
Die Story beginnt mit dem Urlaub einer Pariser Familie. Vater hat von seiner Grossmutter ein Haus in La Redonne-Ensues geerbt und frischt etwas seine Erinnerungen auf. Die aphrodisierende Wirkung der Muscheln und Krustentiere ist ein grosses Thema und so sind Mama und Papa schon nach sechs Minuten zum erstenmal zusammen im Bett.
Nach und nach wird die Story kompliziert. Die Tochter fährt mit ihrem Freund und seinem Motorrad nach Portugal, ein ehemaliger Schulfreund der Sohnes, schwul, taucht auf, irgendwann erhält Mama Besuch ihres Liebhabers und dann taucht noch ein Klempner auf, Papas erste grosse Liebe. Selbstverständlich lässt sich die Geschichte irgendwann nicht mehr geheimhalten und es kommt zum grossen Showdown.
Dann aber der unkonventionelle Schluss. Ein Jahr später. Alle Beteiligten treffen sich wieder im Haus, jedes Pärchen findet sein Zimmer. Alle zufrieden mit sich und der Umwelt. Eine theatralische Tanzszene setzt den Schlusspunkt hinter einen vergnüglichen, aber dennoch tiefgründigen Film.
Ganz klar kein Hollywood Film. Zu oft wird sehr eindeutig gezeigt, was die Darsteller tun - auch wenn die Details verdeckt bleiben. Entsprechend ist die DVD erst ab 12. Der Regisseur kommt aus dem Theater und so erinnert der Film mehr an eine Theateraufführung als an einen richtigen Spielfilm - was aber einen durchaus sympathischen Eindruck hinterlässt.
Ein paar interessante Gedanken werden angesprochen. Béatrix, die Mutter, sagt in einer ruhigen Szene zu ihrem Liebhaber, sie glaube ihren Mann zu lieben. Obwohl der Liebhaber sie dazu drängt, ist sie nicht Willens, ihren Mann zu verlassen. Sie fühlt sich wohl in dieser Situation, geniesst das Lausmädchen zu sein, das dumme Dinge tut. Als die Sache dann herauskommt, ist es ihr dennoch nicht mehr sonderlich wohl. Da aber beide Ehepartner Mist gebaut haben,
finden sie in einem offenen Gespräch einen Kompromiss. Schliesslich lieben sich beide und sie wollen weiterhin einen gemeinsamen Weg gehen.
Ein wirklich netter Sommerfilm, der für einmal nicht so endet, wie dies typischerweise Filme machen. Ein Platz auf unserer Liste ist ihm damit gewiss!
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