23 Minuten

Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am Samstag, 9. Dezember 2006, 00:15 aus dem deutsche-sind-anders dept. Die grausamen Verspätungen im deutschen Bahnnetz wurden mir schon mehrfach angedroht. Heute hatte ich sie live! Während die SBB primär für die Kunden da ist, sekundär vielleicht noch für die Mitarbeiter, ist das Management der Deutschen Bahn voll auf das IPO ausgerichtet. Wieviel Knete wird man mit den Aktien machen können? Als der ICE 79 von Hamburg nach Zürich in Frankfurt losfuhr, hatte er bereits 23 Minuten Verspätung. Bei uns, wo jede Stunde ein Zug fährt, wird in solchen Situationen einen hingestellt der pünktlich losfährt und der verspätete weggestellt. Nicht so in Deutschland. Der geplante Zug fährt, viel zu spät, zieht viele Anschlüsse mit sich und hält erst noch ausserordentlich in Baden Baden. Ich bin gut gelaunt. Nach einem erfolgreichen Consulting Einsatz in der Nähe Frankfurts und einem wunderbaren Spaziergang mit Blick von der Zeil Galerie auf die Hochhäuser exakt in der blauen Stunde bin ich einfach happy und zufrieden. Ich freue mich darauf, mich irgendwann an Priska zu kuscheln und weiss, dass die SBB mich bestimmt noch bis nach Ziegelbrücke bringen wird. Ich bin letztendlich selbst nach einem DJ BoBo Konzert noch nach Hause gekommen. Nicht so die Einheimischen. Dass sie griesgrämig dreinblicken oder permanent vor sich hin futtern ist das eine. Aber dass ein Krawatti und ein Jeansträger gleich eine Schlägerei vor der Zugtüre beginnen, weil beide gleichzeitig einsteigen wollen, ist nur noch als krass zu bezeichnen. Den ganzen Tag larifari und dann im Feierabend der grosse Stress? Freie Plätze hat es sowieso keine, nur wer reserviert hat bekommt überhaupt eine Chance auf einen Sitzplatz. Und dafür gleich Haue austeilen? Mir kommt einfach nur Obelix in den Sinn: Die spinnen, die Goten! Recht hat er! Permalink

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