37 Versuche für die perfekte Beziehung

Geschrieben von Priska Rubischon (Link) am Mittwoch, 6. Dezember 2006, 18:50 aus dem ohje dept. Im 20 Minuten fand ich eine Story über das neue Balzverhalten des Menschen. Dass immer mehr ihr Glück im Internet suchen kann ich ja noch nachvollziehen. Warum auch nicht auf diese Karte setzen. Wobei *suchen* ja schonmal schlecht ist, besser lässt man sich finden ;-) Und es muss ja auch nicht gerade via Parship sein, denn (glückliche) Beziehungen lassen sich nicht käuflich erwerben, auch nicht mit einer Partnervermittlung. Aber darüber haben wir hier schonmal berichet. Nach wie vor suchen anscheinend die meisten Menschen eine langfristige Beziehung, aber die Statistiker (wie gut dass ich keiner Statistik glaube) gehen davon aus, dass es 37 Beziehungen für eine glückliche Beziehung benötigt. Der effektive Wert werde bei etwa 12,7 Partnerschaften liegen. Was für ein Schwachsinn. Nach durchschnittlich 12 Partnerschaften, von der jede sagen wir mal 4 Jahre dauert, ist man wenn man mit 20 Jahren angefangen hat bereits weit über 60. Und dann erst erreicht man die glückliche Beziehung? Eine glückliche Beziehung hängt nicht nur vom Partner ab. Sie hängt primär von der eigenen Einstellung ab. So kann eine Beziehung die festgelegt wurde (Zwangsheirat) durchaus glücklich werden. Ebenso wie eine Liebesheirat unglücklich enden kann. Eine glückliche Beziehung ist harte Arbeit die man zu zweit begehen muss. Aber sowas lässt sich auch nicht durch eine Partnervermittlung organisieren. Da findet man vielleicht einen Partner der zu einem passen könnte, aber über die Jahre verändert man sich (zum Glück!) und dann kanns halt nicht mehr passen. Oder man verändert sich gemeinsam, sucht gemeinsam nach gangbaren Wegen. Die Hoffnung auf eine glückliche Beziehung hängt also primär auch an einem selber und wieviel es benötigt, dass man glücklich ist. Wer natürlich nach dem Traumprinzen auf dem weissen Pferd sucht, der einem von der bösen Stiefmutter errettet, der wird mit seinem rülpsenden, furzenden und vor dem TV-sitzenden Partner eher unglücklich werden, als derjenige wo mit seinem Partner immer und immer wieder das Gespräch sucht und auch seine Bedürfnisse mal kommuniziert und Kompromisse eingehen kann. Was mich an dem Artikel auch noch erschreckte ist, dass bei Lohngleichstellung (auch) der Sex neu verhandelt wird. Wenn Frau weniger verdient muss sie als Sexgespielin das tun, was Mann will? Oder wie soll man das verstehen? Na was bin ich froh, bereits eine glückliche, momentan perfekte Beziehung zu haben. Und dass das so bleibt, dazu benötigen Beat und ich eben immer wieder Beziehungsarbeit - und auch dann gibt es keine Sicherheit, dass dies so bleibt. Permalink

Das Kleingedruckte: Der Besitzer der folgenden Kommentare ist wer immer sie eingeschickt hat. Wir sind in keiner Weise für sie verantwortlich.