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 Selbstvertrauen, Eifersucht und Erziehung 
Nala Geschrieben von Priska Rubischon (Link) am Samstag, 21. Oktober 2006, 13:26
aus dem Erziehungs dept.

Wiedermal traten hier die üblichen Probleme auf. Maja ist eifersüchtig, dass jemand anderer was bekommt - und sei es, weil dieser andere Geburtstag hat. Eifersucht ist ja nun kein unbekanntes Problem und ich suchte mal nach Gründen, warum sie so ist wie sie ist.

Mir wurde schon von Kindheit an gesagt, dass ich sehr eifersüchtig sei. Ob dem wirklich so war, oder ob das nur so dargestellt wurde, oder ob ich das gar falsch aufgefasst habe. Ich weiss es nicht. Jedenfalls kam in den letzten Jahren die Erkenntnis, dass ich nicht so sein muss. Dass man nicht als etwas geboren wird und immer so sein muss. Man kann sich als Mensch ändern. Charakterzüge die einem nicht passen, kann man zu ändern beginnen. Das ist natürlich nicht immer einfach, und im Grundwesen bin ich vielleicht wirklich ein eifersüchtiger Mensch, aber man kann lernen damit umzugehen, andere Wege zu finden.

Neben dieser Eifersucht bin ich nämlich auch ein sehr selbstbewusster Mensch. Nur wurde dieses Selbstbewusstsein irgendwo irgendwann in meiner Kindheit begraben. Ganz tief, dass es ja nicht zu stark nach vorne kommt. Ein Kind darf nämlich nicht selbstbewusst sein, sonst wird es gleich als egoistisch und selbstsüchtig hingestellt. Aber genau das ist es eigentlich nicht. Und ein Kind soll selbstbewusst sein. Selbstbewusste Kinder sind starke Kinder. Kinder die wissen was sie wollen und vorallem eben auch nicht wollen.

Nun Maja scheint mir da ganz ähnlich zu sein. Eine sehr selbstbewusste junge Dame, die momentan noch einwenig den Hang zur Selbstsucht hat. Sie will immer alles und sofort. Hat tausend Wünsche und selbst wenn man einige davon erfüllt ist sie häufig unzufrieden, weil sie nur die nichterfüllten Wünsche sieht. Wenn wir dieses Selbstbewusstsein verschütten und ihr immer wieder sagen, dass sie selbstüchtig sei, dann ist das schlecht. Andererseits kann man nicht alle Wünsche erfüllen und das erfüllt Maja wiederum mit Wut. Ein schwerer Weg, ihr das Selbstbewusstsein zu erhalten und sie dennoch zu weniger Selbstsucht zu führen.

Wie erklärt man einem jungen Menschen, dass er mehr auf das achten sollte, was er schon bekam und was ihm wichtig ist, als auf das was er nicht bekam. Auf das was andere bekamen und es selber gar nicht wirklich will? Vorallem wenn man darin selber noch ungeübt ist, weil man es zuwenig lernte? Ich möchte ihr eigentlich ermöglichen, dass sie das jetzt schon lernt und nicht wie ich in vielen Jahren hart erarbeiten muss.

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  • Re: Selbstvertrauen, Eifersucht und Erziehung
    Geschrieben von Monique am Sonntag, 22. Oktober 2006, 08:50


    Deine Gedanken sind interessant. Aber vielleicht kann man nicht alles für die Kinder tun. Gewisse Sachen müssen sie selber erarbeiten oder erfahren.
    Tut mir leid, dass wir dir das Selbstbewusstsein unterdrückt haben, aber unbewusst. Vielleicht hatte ich ja die gleichen Erfahrungen als Kind gemacht.
    Kindererziehung kann man leider nicht lernen und jedes Kind ist wieder anders zu behandeln.
    Ich wünsche dir viel Erfolg. Vielleicht findest du ja eine Lösung.

    • priska@0x1b.ch Re: Selbstvertrauen, Eifersucht und Erziehung
      Geschrieben von Priska Rubischon (Link) am Sonntag, 22. Oktober 2006, 10:42

      Tut mir leid, dass wir dir das Selbstbewusstsein unterdrückt haben, aber unbewusst. Vielleicht hatte ich ja die gleichen Erfahrungen als Kind gemacht.

      Ich glaube bei mir war das unterdruecken nicht mal so sehr von den Eltern gesteuert, als mehr von den Geschwistern und der Umgebung. Allerdings merkt man das ja als Kind selber gar nicht so direkt. Darum ist es irgendwie auch schwer, es bei Maja aufrecht zu erhalten. Ich weiss ja nicht, was in der Schule an Unterdrueckung vorhanden ist...