Entzauberte Liebe
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Geschrieben von Priska Rubischon (Link) am
Samstag, 30. September 2006, 14:29
aus dem nachdenk dept.
Wer an die romantische, ewige Liebe glaubt oder glauben will, der liest
nun diesen Artikel besser nicht. Er würde ihn nicht akzeptieren wollen.
Ich glaube, dass das Gefühl Liebe nur Einbildung ist. Man kann sich
solange einreden, dass man jemanden liebt, bis man ihn wirklich liebt.
Vielleicht ist schon vorher alles nur eingeredet. Warum auch nicht. Aus
meiner Arbeit an der Eifersucht und dem Selbstbewusstsein weiss ich,
dass man sich eben vieles einreden kann - und auch einreden soll. Wenn
ich mir also einreden kann, dass ich schön bin (schön im Sinne von ich
bin wie ich bin), warum dann auch nicht, dass ich den anderen
Liebe?
Wenn mich nun jemand fragt, ob ich Beat und Marius liebe, dann sag ich
ganz selbstverständlich ja. Aber ist das auch so? Rede ich mir das nur
ein, dass ich sie liebe? Woran kann ich erkennen, dass ich jemand
wirklich liebe? Wenn mich jemand kneift, dann spür ich einen Schmerz.
Aber wie ist das wenn mich jemand liebt? Natürlich können dann Gesten,
Worte und Geschenke zeigen, dass man dem anderen viel bedeutet.
Vielleicht ist das aber gar nicht Liebe? Wann ist es Liebe, wann nur
noch tiefe Freundschaft?
Sullivan, ein amerikaniersche Psychiater, hat die Liebe mal so
definiert: "Wenn die Zufriedenheit oder die Sicherheit eines anderen für
mich ebenso bedeutsam wird wie meine eigene Zufriedenheit oder
Sicherheit, dann ist dies der Zustand der Liebe". Diese Aussage kann ich
doch eigentlich auch benutzen, wenn ich zu der Person einfach eine tiefe
Freundschaft empfinde. Dann wäre tiefe Freundschaft und Liebe wiederum
dasselbe. Es ist darin auch nirgends die Rede von Sexualität. Die wird
damit also nicht ausschliesslich auf die Liebe reduziert. Letztendlich
kann man jemand lieben ohne mit ihm Sex zu haben und umgekehrt - man
kann mit jemandem Sex haben, ohne ihn zu lieben.
Interessantes zum Thema Liebe findet man hier.
Und eine Facharbeit hat auch Sonja
Riegger geschrieben.
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Re: Entzauberte Liebe
Geschrieben von Bloggerin am
Samstag, 30. September 2006, 16:30
Ich denke, die Liebe (bzw die Verliebtheit) ist erstmal ein Gefühl. Später aber sollte die Liebe kein Gefühl mehr sein, sondern eher eine Entscheidung.
Gefühle können uns täuschen, können mal so und mal anders sein.
Nicht jedes Gefühl kann man sich einreden! Denn gerade wenn du jemanden kennenlernst ( oder Liebe auf den 1. Blick) gabs ja noch keine Zeit und Möglichkeit, sich was " ein zu reden".
Auch finde ich, dass ich tatsächlich meine Meinung ändern kann bezüglich meiner Schönheit. Ich muss mir nicht einreden, dass ich "schön" bin - ich bin es. Vielleicht nicht in dem Sinn, wie das die Modeschöpfer sehen, aber ich bin schön. Fand ich mich vorher mal "nicht schön", hat das nichts (oder nicht unbedingt etwas) damit zu tun, dass ich mir nun was einrede, sondern damit, dass ich meine Meinung / Ansicht geändert habe.
Was ist Liebe?
Eine Frage, die sich wohl alle mal stellen.
Für mich ist Liebe die Entscheidung, durch alles hindurch mit meinem Partner den gemeinsamen Weg zu gehen ("gute und Böse Zeiten....." hört sich ja abgedroschen an).
Liebe ist für mich, immer DAS zu tun, was meinem Partner guttut. Immer DAS zu geben, was er gerade braucht.
Aber das eben auch NUR, weil ich mich mal dazu entschieden habe für IHN.
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Re: Entzauberte Liebe
Geschrieben von anke am
Montag, 2. Oktober 2006, 12:36
also ich finde, man sollte unterscheiden. es gibt verschiedene arten zu lieben.
ich liebe meine kinder anders als meinen bruder.
meinen bruder liebe ich anders als meinen freund.
meinen freund liebe ich anders als mich selbst.
und meinen mann, na den liebe ich noch viel anders. und bei dieser liebe gehört auch die sexualität dazu. wenn die wegfiele, wäre es die freundschaft (wenn man glück hat) die übrig bliebe. für mich in einer beziehung nicht akzeptabel. wobei sexualität natürlich auch mehrere gesichter hat. wenn wir mal gemeinsam 80 werden sollten, hat sexualität sicher einen anderen stellenwert als jetzt. aber vertraute zärtlichkeiten sollte es da noch geben. bin ich deshalb hoffnunglos rosabebrillt?
liebe lässt sich nicht entzaubern. wenn sie ihren zauber verloren hat, ist es keine liebe mehr.
lg anke
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Re: Entzauberte Liebe
Geschrieben von Priska Rubischon (Link) am
Montag, 2. Oktober 2006, 12:56
und meinen mann, na den liebe ich noch viel anders. und bei dieser liebe gehört auch die sexualität dazu. wenn die wegfiele, wäre es die freundschaft (wenn man glück hat) die übrig bliebe. für mich in einer beziehung nicht akzeptabel.
Das bedeutet, Du würdest Deinen Mann verlassen, wenn Ihr mal keinen Sex mehr habt und "nur" noch die Freundschaft (innige Freundschaft hoff ich mal) da ist? Auch wenn Kinder da sind? Wenn man vieles anderes gemeinsam hat und macht? Nur weil kein Sex mehr vorhanden ist? Und wieviel Sexualität gehört in eine Beziehung. 1x täglich Sex? 1x wöchentlich Sex? 1x monatlich Sex? 1x jährlich Sex?
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Re: Entzauberte Liebe
Geschrieben von anke am
Montag, 2. Oktober 2006, 13:39
sexualität ist mehr als das beliebte rein-raus-spiel *gg*. wir haben (fast) jeden tag sex - ohne dabei jeden tag sex zu haben ;o). wenn diese art der intimität nicht mehr gelebt werden würde, dann würde ich (und mein mann auch) unsere beziehung in frage stellen. ja. befreundet mit jemanden zusammenleben kann ich auch in einer wg.
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Re: Entzauberte Liebe
Geschrieben von Lebefrau (Link) am
Dienstag, 3. Oktober 2006, 17:42
Liebe Priska,
ich denke, das ist ein sehr schieriges Thema. Tatsächlich gibt es die "romantische" Liebe, wie die meisten Frauen sie gerne hätten.....wohl eher selten bis--NICHT--
*seufz*
...Ich bin ja auch so eine verkappte Prinzessin, die gerne von ihrem Prinz auf dem weissen Schimmel gerettet werden würde.... ;-)
Für mich persönlich steht fest, ich kann nur dann wen anders lieben, wenn ich mich selbst ausreichend liebe.
Nur dann kann ich ausreichend Liebe geben, an mein Kind, meinen Schatz, und auch meine Freunde.
:-)
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