Universal Binaries
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Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am
Donnerstag, 7. September 2006, 21:22
aus dem wow! dept.
Heute stellte ich mir die Frage, wie man auf dem Mac portable Binaries herstellt. Irgendwoher müssen die Universal Binaries ja kommen.
MacOS nutzt das Binarie Format Mach-O, welches im Gegensatz zum unter Linux üblichen ELF mehr als ein Format enthalten kann. Aber wie baut man nun solche Binaries?
Standardmässig baut der gcc das jeweils aktuelle Format:
brubischon@wendy:~$ uname -m
i386
brubischon@wendy:~$ gcc -o hello hello.c
brubischon@wendy:~$ file hello
hello: Mach-O executable i386
beat@majorie:~$ gcc -o hello hello.c
beat@majorie:~$ file hello
hello: Mach-O executable ppc
Wie kriegen wir nun "Kombibinaries" hin? Die Manpage zu gcc meint dazu:
-arch arch
Compile for the specified target architecture arch. The allowable
values are i386, ppc and ppc64. Multiple options work, and direct
the compiler to produce ``universal'' binaries including object
code for each architecture specified with -arch. This option only
works if assembler and libraries are available for each architecture specified. (APPLE ONLY)
Also versuchen wir das gleich:
brubischon@wendy:~$ gcc -arch i386 -arch ppc -o hello hello.c
brubischon@wendy:~$ file hello
hello: Mach-O universal binary with 2 architectures
hello (for architecture i386): Mach-O executable i386
hello (for architecture ppc): Mach-O executable ppc
Easy! Aber können wir das auch übertreiben?
brubischon@wendy:~$ gcc -arch x86_64 -arch i386 -arch ppc64 -arch ppc -o hello hello.c
brubischon@wendy:~$ file hello
hello: Mach-O universal binary with 4 architectures
hello (for architecture x86_64): Mach-O 64-bit executable x86_64
hello (for architecture i386): Mach-O executable i386
hello (for architecture ppc64): Mach-O 64-bit executable ppc64
hello (for architecture ppc): Mach-O executable ppc
Tut auch. Na dann experimentieren wir weiter. Nicht alle Kombinationen sind möglich - je nach Hardware werden nur Teile der benötigten Libraries mitgeliefert und entsprechend lassen sich auch nur bestimmte Binarieformate bauen. Alle Versuche mit 10.4.7 und XCode 2.4:
- MacPro: x86_64, i386, ppc64, ppc
- MacBook: i386, ppc64, ppc
- G5: ppc64, ppc
- G4: ppc
Rosetta, der ppc Emulator für i386, emuliert jeweils ppc. ppc64 Binaries können nicht ausgeführt werden. G5 lässt 32 und 64 Bit PPC Binaries rennen, G4 nur 32 Bit. Genauso auf der Intel Schine - nur die MacPros haben x86_64 fähige CPUs.
Die Grösse der Binaries ist durchaus im Rahmen, auch wenn Konstanten leider nicht nur einmalig abgelegt werden:
- i386 only: 13340
- ppc only: 14212
- i386 + ppc: 34692
- x86_64, i386, ppc64, ppc: 57921
int sind faszinierenderweise immer 32 Bittig. Im Gegensatz natürlich zu den Pointern, die von 4 auf 8 Bytes wachsen. Vermutlich will Apple damit vielen Portierungsproblemen aus dem Wege gehen.
Verglichen mit dem Puff, das wir bei den Linuxdistributionen haben, erscheint mir dieser Weg als absolut geniale Lösung. OK, die Programme werden etwas grösser - aber spielt das heute, wo der eigentliche Programmcode nur sehr wenig Platz im Vergleich zu den vielen Bitmaps, Sounds und anderen Datenfiles einnimmt, überhaupt noch eine Rolle?
Ich wäre auf alle Fälle nicht unglücklich, wenn eine typische Linuxdistribution anstelle der verschiedenen Installmedien und /lib vs. /lib64 und dann noch /compat/linux-i386 (gesehen auf Itanium) ganz einfach alles mitbringen würde. Doch wird es für einen Binarieformatwechsel wohl zu spät sein. a.out nach ELF ist doch schon 10 Jahre her und Linuxsysteme sind nicht einfacher geworden.
Ach ja, da gab es noch die Idee auf der AS/400. Der Compiler baute nicht ein echtes Binarie, sondern eine Art Bytecode. Zusätzlich zu diesem wurde dann der echte Maschinencode zusammen abgelegt. Als IBM 1994 von ihren eigenen, 48 Bit CPUs auf 64 Bit PPC umstieg, wurde der Maschinencode automatisch aus dem Bytecode neu generiert.
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- Universal Binaries mit GCC
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am 2007/01/19 17:34:32.049 GMT+1
Nuetzlich, wenn man ohne XCode unterwegs ist und “nur mal schnell” was kompilieren moechte:
Universal Binaries
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