Verlogene Gesellschaft

Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am Freitag, 26. Mai 2006, 20:54 aus dem statistik dept. Priska servierte mir ein paar wunderschöne Zahlen zum Abendessen. Es ist zwar nur eine Statstik aus einem Revolverblatt, aber Eindruck macht sie dennoch. So berichtet die Petra in einem Artikel über Fremdgehen von einer Studie des Meinungsforschungsinstitutes INRA. .oO ( warum zum Geier haben die keine Webseite?!? ) 94 Prozent aller Männer und 73 Prozent aller Frauen haben ... schon einmal ihren Partner betrogen. Weiterhin sollen 73 Prozent der Frauen und 65 Prozent der Männer ... Treue als wichtigste Eigenschaft des Ideal-Partners bezeichnen. Und Nur 10 Prozent der Frauen und 19 Prozent der Männer könnten sich vorstellen, einen Seitensprung zu tolerieren. Herrliche Zahlen! Auch wenn sie um die Hälfte daneben wären, ist es noch immer eine beachtliche Menge. Und die Zahlen zeigen, worauf ich schon seit Jahren hinausgehe - unsere Gesellschaft lebt verlogen und hinkt einem Ideal nach, das nur selten erreicht werden kann. Nach wie vor leben wir die über Jahrhunderte diktierte christliche Monogamie. Bzw. wir versuchen es, scheitern vielleicht nach einem Glas Wein an einem lauschen Abend. Und weil es nicht sein darf, ist es nicht. Niemand darf etwas erfahren, am allerwenigsten der Partner. Und wenn doch, dann bricht ein riesiges Kartenhaus zusammen, Scherben bleiben übrig und Beziehungen gehen sinnlos kaputt. Ehrlichkeit, vor allem gegen sich selbst und seine engsten Angehörigen, sollte doch eine Selbstverständlichkeit sein. Sich einmal diese Zahlen durch den Kopf gehen lassen, sich überlegen wo die persönlichen Grenzen liegen und nicht einfach nur zu dem den Kopf nicken, was Eltern, Schule, Kirche, Mitarbeiter und Freundeskreis erzählen. Jede und jeder mögen zu ihrem persönlichen Schluss kommen und das tun, was sie für sich richtig halten. Vielleicht ist es tatsächlich das Eingehen einer stabilen und treuen Beziehung. Vielleicht ist es aber auch eine Oeffnung mehr als einem Menschen gegenüber? Permalink

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