Bigamie in TV-Serie Ally McBeal
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Geschrieben von Priska Rubischon (Link) am
Montag, 22. Mai 2006, 11:48
aus dem nett dept.
Keuchend auf dem Step stehend schaute ich mir auf ORF1 die TV-Serie Ally McBeal an. Und ich staunte heute nicht schlecht. Es ging darum, dass eine Frau vor Gericht stand, weil sie Bigamie lebte und das strafbar ist.
Die Frau war in zwei verschiedenen Staaten mit zwei Männern verheiratet. Und sie war es gerne. Sie liebe ihre Männer. Sie wollte das Gerichtsurteil abwarten, weil sie nicht bereit war, auf eine Ehe zu verzichten.
Die Ehemänner schienen voneinander zu wissen und die Lebensweise der Frau zu akzeptieren und befürworten. Sie wurden jeweils zusammen gezeigt, zwar nicht in einer (Liebes)Beziehung, aber doch in Verbundenheit zu der Frau. Die Frau - eine Neurologin - erklärte in einer Szene, dass wir Menschen nicht nur eine Persönlichkeit haben, sondern deren viele. Und dass das keine Krankheit sei, sondern einfach eine Gegebenheit. Dass wir uns mit vielen Menschen verbunden fühlen können. Dem Anwalt, der sie dazu bringen wollte, sich doch wenigstens von einem Ehemann zu trennen (weil eben unsicher war, ob sie die Verhandlung gewinnen können), erklärte sie kurzerhand, dass sie auch nicht einfach ein Kind weggeben könnte, nur weil man nur ein Kind lieben dürfte. Einer Mutter werde die Fähigkeit mehr als ein Kind zu lieben nicht abgesprochen, im Gegenteil. Alle sind davon überzeugt, dass eine Frau alle ihre Kinder gleich lieben kann. Und weshalb sollte sie daher nicht auch in der Lage sein, zwei Männer gleich zu lieben. Diese Aussage liess den Anwalt sehr nachdenklich stimmen.
Die Geschworenen hielten sie für schuldig, aber der Richter schien zu verstehen, dass das Gesetz albern ist und verurteilte sie "nur" zu 3 Monate bedingt. Anscheinend hätte sie durchaus auch zu Gefängnis unbedingt verurteilt werden können.
Staunen rief in mir hervor, dass das ganze eigentlich sehr pro-Bigamie bzw. pro-Polyamory gezeigt wurde. Weshalb darf die Frau nicht mit zwei Männern eine formale Bindung eingehen? Was soll daran falsch sein, in einer Zeit wo 50% der Ehen geschieden werden? Man müsse neuen Lebensformen doch eine Chance geben. Und das in einer amerikanischen Serie, die grosse Beliebtheit aufweist. Ich fand den Ansatz sehr gut, es dürfte einige Menschen zum Nachdenken bewegt haben.
Ja warum nur, darf uns der Staat vorschriften machen, wie viele Menschen wir lieben bzw. mit wievielen Menschen wir formale Bindungen eingehen? Was soll daran falsch sein, dass diese Frau zwei Männer liebt? Uebrigens schien sie Jahre vorher noch eine lesbische Beziehung zu einer Frau gehabt zu haben. Die allerdings aus diversen Gründen auseinander ging. Mir schien da das Thema polyamory ziemlich durchzuschimmern. Schön dass mal nicht dieses ewige Hollywood Happy-end wir werden wieder monogam Ende gezeigt wurde.
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Re: Bigamie in TV-Serie Ally McBeal
Geschrieben von Lebefrau (Link) am
Dienstag, 23. Mai 2006, 20:52
Die prüden Amis!
Typisch!
...Ich habe nichts anderes erwartet.....
;-)
...und LEIDER LEIDER LEIDER schreibt uns auch das der Staat vor......lächerlich , wenn man bedenkt, dass WIR das VOLK sind.......
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