Das Geständnis
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Geschrieben von Priska Rubischon (Link) am
Freitag, 17. Februar 2006, 11:36
aus dem TV-Serien dept.
Heute im Training auf dem Step hab ich mal wieder Schund-TV geschaut. Die Serie heisst "Das Geständnis". Grauenhaft aber egal. Es ging um eine Frau die ihrem Mann vorwarf, dass er sie betrüge, was er abstritt.
Irgendwann im Verlauf der nicht endenwollenden Diskussion, hin und her Gelatsche zwischen Nebenraum und Hauptraum kam raus, dass der Ehemann bei einer Begleitagentur arbeitet. Ist ja eigentlich nichts verwerferliches. Sagte sogar die Moderatorin. Nun aber kam der Satz, der mich diesen Blog schreiben lässt. Die Ehefrau flippte fast aus und warf ihm alles mögliche vor ("Was Du schläfst doch mit anderen!" "Nein in einer Begleitagentur hat man kein Sex mit den Kundinnen"), worauf sagte die Moderatorin:
zum Ehemann: "Du musst schon verstehen, dass sie jetzt ausrastet, dass sie eifersüchtig reagiert."
Ah ja. Muss er das. Es ist völlig natürlich (wie hunger und durst), dass man eifersüchtig reagiert. Er muss das akzeptieren. Warum eigentlich? Ich weiss, dass ich in solchen Situationen ziemlich sicher auch eifersüchtig reagiere. So ist es ja nicht. Aber ich bin mir inzwischen voll bewusst, dass diese Reaktion absolut falsch ist. Dass die Ehefrau enttäuscht ist, dass er ihr das nicht erzählt hat. Ok. Dass sie wütend ist, weil sie Begleitagenturen mit Sexagenturen verwechselt. OK, kann man auch aufklären. Aber eifersüchtig?
Und warum sagen uns die Medien immer und immer wieder, dass Eifersucht etwas gutes sei? Dass man damit dem anderen die Liebe zeige? Ich erlebe meine Eifersucht nur als Belastung meiner Beziehung. Es wurde durch meine Eifersucht noch nie besser - eher schlechter. Mein Bedürfnis nach Sicherheit wurde durch die Eifersucht auch nicht erfüllt - im Gegensatz dazu, wenn ich versuchte meine Verlustangst zu überwinden und meinem Partner zu vertrauen.
Wie die TV-Story übrigens ausging weiss ich nicht, mein Training war dann fertig und ich wollte nicht weiterschauen. Vorschau besagte, dass wohl die Schwester der Ehefrau sich in den Ehemann verliebt hatte und deswegen wohl eine Intrige gesponnen hatte. Schund-TV halt...
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Re: Das Geständnis
Geschrieben von anke am
Freitag, 17. Februar 2006, 20:01
hm, eifersucht. in meiner ersten ehe war ich nicht eifersüchtig. es war mir einfach egal, ob und wann und mit wem er was macht. kann man das gleichsetzen? keine eifersucht = gleichgültigkeit? dann bin ich lieber eifersüchtig. in einem gewissen rahmen.
eifersucht ist ein gefühl. und wenn das zu groß wird, kanns ausarten. wie alle gefühle eben. zu viel liebe, zu viel angst ... ein zu viel ist belastend.
eifersucht = verlustangst. das ist nicht anerzogen. das steckt ganz tief in uns drin. als frauchen noch in der höhle wartete, dass männlein mit dem erlegten mammut heim kam und die familie mit futter versorgte. wäre er in die nachbarhöhle gegangen, um das jüngere frauchen zu versorgen, wäre das andere verhungert - mal so wild in den raum geworfen.
sicher ist das heute anders. wir können selbst für uns sorgen, mammut gibts jetzt beim metzger.
ich finde eifersucht nicht schlimm. so lange sie eben nicht erdrückt.
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Re: Das Geständnis
Geschrieben von Priska Rubischon (Link) am
Freitag, 17. Februar 2006, 20:10
keine eifersucht = gleichgültigkeit?
Das würde ich auf keinen Fall gleichsetzen. Denn dann würde Beat z.b. mir gegenüber gleichgültig sein, weil er absolut keine Eifersucht kennt. Aber ich glaub nicht, dass er das ist. Im Gegenteil.
Und ich denke schon, dass viel davon uns anerzogen wurde. Vorallem auch weil wir "besitzdenkend" denken. Völker die das nicht tun, kennen auch keine Eifersucht (frag bitte nicht nach der Quelle, ich weiss sie nicht mehr :-/ ). Aber scheint mir schon auch logisch. Von einem Mammut hätte nämlich auch die Nachbarin in der anderen Höhle zehren können *g*.
ich finde eifersucht nicht schlimm. so lange sie eben nicht erdrückt.
Ich habe bisher Eifersucht immer nur so gekannt, dass sie erdrückend war - früher oder später. Aber ich denke Eifersucht ist etwas, wo jedes Paar gemeinsam feststellen muss, wie weit das Gefühl sein darf. Manche Paare kommen gut damit klar, dass beide wahnsinnig eifersüchtig sind :-) Hier ists halt so, dass Beat gar nicht und ich ziemlich stark... Das ist ein ziemlich ungleichgewicht, das eher Probleme bereitet. Aber man kann ja daran arbeiten (nicht am eifersüchtig werden, am nicht mehr so stark eifersüchtig sein ;-)
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Re: Das Geständnis
Geschrieben von anke am
Freitag, 17. Februar 2006, 20:20
in meiner ersten ehe war mein mann der fremdgeher und der eifersüchtige. schlimm eifersüchtig. ich hatte mit JEDEM ein verhältnis, mit dem ich mehr als drei worte sprach (hätte ich nur mal *ggg*). sowas schränkt die lebensqualität natürlich wahnsinnig ein und macht am ende nur noch wütend.
jetzt ist es eher ausgeglichen. und das ist in ordnung. jeder bisschen, jeder kann es tragen :o).
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Re: Das Geständnis
Geschrieben von Priska Rubischon (Link) am
Freitag, 17. Februar 2006, 20:23
in meiner ersten ehe war mein mann der fremdgeher und der eifersüchtige.
Auch nicht grad logisch, wenn er fremdgeht, dass er dann eifersuechtig wird, wenn Du es auch tun wuerdest. Gut hast den weg ;-).
Wir sollten chatten, statt Blog-Kommentar-chatten *kicher*
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Re: Das Geständnis
Geschrieben von anke am
Freitag, 17. Februar 2006, 20:50
schick mir nochmal bitte den link, ich geh noch schnell eine rauchen und schau dann mal rein.
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Re: Das Geständnis
Geschrieben von Priska Rubischon (Link) am
Freitag, 17. Februar 2006, 20:57
http://webirc.lugs.ch/ #lugs
Allerdings bin ich jetzt dann auch weg, den einen von beiden Männern am Bahnhof abholen :-) Also erst ab ca. 21.20 wieder da und dann bald im Bett. Aber hat sicher welche die mit Dir plaudern *gf*
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Re: Das Geständnis
Geschrieben von anke am
Freitag, 17. Februar 2006, 20:58
danke :o)
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