Prägung der Jugend
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Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am
Samstag, 11. Februar 2006, 16:33
aus dem micky-maus dept.
In der aktuellen Micky Maus (7. Ausgabe 2006) hat es einen 8-Seiter über Donald und Daisy. Bevor ich richtig zuhause war, wies mich Priska schon auf die Story hin und so blieb mir nichts andere übrig, als das Heft noch gestern Abend zu lesen.
Kurz zusammengefasst: Daisy überrascht Donald beim Pennen in der Hängematte und entscheidet sich dazu, diesen Schlufi mit etwas Eifersucht zur Teilnahme am Entenhausener Ball zu motivieren. Sie lässt sich Blumen und Pralinen zustellen und erzählt ihm, dass diese von einem heimlichen Verehrer stammen würden. Er bekommt ihr Selbstgespräch mit und entschliesst sich dazu, sie auflaufen zu lassen. Grosspurig erzählt er Daisy, dass er in der Ballnacht einen Boxkampf am Ferneher verfolgen werde. Am Ball selbst sitzt Daisy alleine in der Ecke als Donald auftaucht, um seine Ballkarten vermeintlich zurückzugeben. Er verlässt sie für ein paar Minuten, in denen sie Trost bei einem älteren Enterich findet. Als Donald zurückkehrt, tanzen die beiden miteinander - er startet durch.
Letztes Bild: Donald im Spitalbett, vor dem Fernseher, Daisy kuschelt sich an seine Seite und sagt: Wie schön, dass Du eifersüchtig bist. worauf er antwortet: Und wie! Würdest Du bitte ein bisschen rutschen? Dann kann ich den Kampf zu Ende anschauen.
Uns wird hier die alte Geschichte erzählt, dass Eifersucht ein Zeichen der Liebe sei. Noch schlimmer - Daisy ist damit zufrieden, dass Donald auf sie eifersüchtig ist und akzeptiert, dass er sich keine Zeit für seine Freundin nimmt.
Ich habe Eifersucht immer als Belastung, oft auch als Bedrohung einer Beziehung erlebt. Sie endet in Streit, Hass und Tränen. Das isch miis Sändelichesseli unter Kindergartenfreunden ist genauso schädlich für eine Freundschaft wie das Du bisch miin Maa! in einer Liebesbeziehung. Beides führt dazu, dass sich die beiden Menschen bekriegen - obwohl sie sich doch eigentlich gern haben. Oder doch nicht?
So ist Eifersucht etwas, was ich heute ganz und gar nicht als Zeichen der Liebe betrachte. Eifersucht entsteht aus Besitzdenken. Man hat Angst davor, das Ding zu verlieren und reagiert entsprechend, wenn eine Bedrohung vorliegt. Bei einem Sandkastenspielzug mag die Bedrohung durch einen Fremdkörper, eine fremde Person entstehen - bei einer Partnerschaft entsteht die Bedrohung meist durch den Partner selbst. Das Ding, das man besitzen, nicht verlieren will,
ist gleichzeitig das Ding, das mit dem Weggang droht.
Aber was hat jetzt aber Besitz mit Liebe zu tun? Ich kann einen Sandkastenkessel besitzen, ein Auto, ein CD-Player oder in gewissen Gegenden gar einen Sklaven. Ich kann damit tun und lassen was ich will. Geht der Kessel kaputt - so kann ich ihn wegschmeissen. Aber einen Menschen, der mir etwas bedeutet? Ich besitze ihn nicht. Er ist nicht mein. Wir mögen zusammen eine Beziehung führen, eine Freundschaft, uns intim nahe sein. Aber besitzen tu ich den Menschen nicht - sonst könnte ich ihn auch weiterverkaufen, wegschmeissen, tun was ich mit ihm will. Tut man das mit Menschen, die einem etwas bedeuten?
Ich denke mir nicht. Und entsprechend ist für mich Eifersucht etwas, was nicht in eine Beziehung gehört - etwas, was nichts mit Liebe zu tun hat.
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Eifersucht
Geschrieben von am
Mittwoch, 14. Juni 2006, 16:56
Name auf Wunsch der Autorin dieses Kommentares gelöscht
Diese Meinung teile ich nicht. Ich bin der Ansicht eine gesunde Portion Eifersucht gehört dazu. Es gibt auch den Fall, das man so eifersüchtig ist, wie einem der Partner einen Grund dazu gibt. Von Grund auf bin ich eigendlich nicht eifersüchtig, das entwickelt sich bei mir so. Mein Freund ist ein eher zurückhaltender Mensch, wenn es um Gefühlsoffenbarungen und dementsprechenede Gesten der Zuneigung geht. Wenn er mir also nicht zeigt, dass er mich begehrt und das ich ihm gefalle, dies gleichzeitig aber einer anderen Frau sugeriert (vieleicht auch nur durch Blicke) so macht mich das eifersüchtig. Wenn er mir genügend Aufmerksamkeit entgegen bringt, erst dann ist, in meinen Augen, das auch bei einer anderen Frau erlaubt(das ich damit nicht Sex und geknutsche meine ist klar, ein Seitenblick, ein unschuldiger Flirt...)
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Re: Eifersucht
Geschrieben von Priska Rubischon (Link) am
Mittwoch, 14. Juni 2006, 17:09
Ich bin der Ansicht eine gesunde Portion Eifersucht gehört dazu.
Jetzt fehlt nur noch die Aussage, jemand der nicht eifersuechtig reagiert, liebe seinen Partner nicht :-/
ein Seitenblick, ein unschuldiger Flirt...
Mit der anderen sprechen? Mit der anderen ausgehen? Auch erlaubt? Warum exakt beim Sex die Abgrenzung? Und vorallem... warum darfst Du ihm vorschreiben, was er tun und lassen darf? Wieso darf er nicht selber entscheiden, wie weit er bei einer anderen Person gehen will?
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