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 Herr über 168GBytes 
Beat Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am Donnerstag, 12. Januar 2006, 15:05
aus dem rsync dept.

Seit ein paar Tagen ist es offiziell - "mein" Debian Mirror debian.ethz.ch ist offiziell geworden *freu* ftp.ch.debian.org lautet sein Name.

Vom Entschluss, einen solchen Service zu betreiben, bis zum definitiven Eintrag im DNS-Server, hat es ziemlich genau zweieinhalb Jahre gedauert. Ich glaubte schon lange nicht mehr daran, dass es überhaupt klappen würde...

Mir gibt das irgendwie zu denken: Wenn selbst triviale Dinge wie die Integration eines Mirror-Servers so lange dauern - was wird sonst noch alles bei den Debianern aufgrund von Zeit- und Ressourcenmangel liegengelassen? Dass Security manchmal ein Problem darstellt - ich denke an Samba oder Cacti, welche wochenlang aktiv exploitet wurden ohne dass ein Debian-Paket zur Reparatur bereitlag - wissen wir. Dass die Releasezyklen etwas lang sind wissen wir auch. Dass die Integration von amd64 in's Basisarchiv nach wie vor noch nicht durchgezogen wurde, wissen wir auch gleich. Aber was ist sonst noch am Versanden?

Die Zeit, in der Leute mit Know-How Freiwilligenarbeit im grossen Stil leisteten, scheint mir vorbei zu sein. Praktisch niemand kann sich mehr erlauben, sich neben seinem Job zu engagieren - und wenn ja, dann werden meist eigenen Projekten und Ideen den Vorrang gegeben. Zugegeben: Ich bin nicht anders.

Gerade so grosse Projekte wie Debian sind aber exakt auf solche Leute angewiesen. Aber auch kleinere Projekte wie Symlink, Wilhelmtux oder die LUGS leben von Leuten, die ihr Bestes geben - nämlich ihre Zeit. Ich hoffe, dass wir in absehbarer Zukunft wieder eine Hochkonjunktur in der Informatik erleben und eben diese Projekte wieder Aufwind bekommen.

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