Pine vs. Thunderbird

Geschrieben von Priska Rubischon (Link) am Dienstag, 10. Januar 2006, 09:13 aus dem Mailprogramm dept. Vermutlich versuche ich prähistorische Steinzeit mit computerisierter Zukunft zu vergleichen. Aber egal. Ich war bisher begeisterte Nutzerin von Pine. Zur Weiterbildung, aber auch weil man wohl Pine nicht ewig benutzen kann, habe ich mich nun ein Monat lang mit Thunderbird (im weiteren Verlauf Donnervogel genannt) rumgeschlagen. Als erstes war ich mal geschockt, wie schlimm viele Mails aussehen, die da so in meine Inbox truddeln. Das fängt bei Spammails von Versandfirmen an, die reines html mit allem möglichen Quatsch drin senden, bis hin zu Listenmails, wo man der Schreiberin ihren Text kaum lesen kann, weil die Schriftgrösse irgendwie 6 oder 8 Font ist. Im Pine sieht immer alles gleich aus, da dieser keine Schriftgrössen kennt und alles in festem Font darstellt. Eigentlich kennt Donnervogel Threads, was gerade beim Newsgrouplesen sehr angenehm ist. Allerdings klappt das bei mir nie so, wie ich mir das wünsche, zumal mein Problem ist, dass ich den Vogel so auf dem Bildschirm habe, dass ich nur eine sehr kleine Uebersicht über die Mails oder News habe, dafür unten die Vorschau aufs die Mail (oder das Newsposting). Aber beides ist irgendwie zu klein. Dafür konnte ich das nette Feature "Markieren - Thema als gelesen" öfters nutzen. In Pine würde das bedeuten dass man "[s]elect - [t]ext - [S]ubject - " drückt um dann mit "[A]pply - [d]elete" zu löschen. Beim Verfassen oder beantworten von Mails kann man im Pine praktischerweise einfach mit Ctrl-K Zeilen löschen. Das geht ganz fix. Beim Donnervogel muss man ich erst mit der Maus zielen, damit ich die richtigen Zeilen lösche. Dazu kann man bei Pine einfach schliessen und alle gelesen Mails kippen in read-mail-Folder. Thunderbird kann das nicht. Da muss man die Mails manuell in read-mail-Folder schieben. Nein, ich kann nicht scripten, dass das automagisch gemacht würde ;-) Gründe den Donnervogel zu benutzen wären also vorallem "neuzeitlicher" Natur. *klick* *patsch* *scroll* statt Tastaturbedienung. Man sähe Mails, wie sie wirklich ankommen (will man das wirklich?) und Thunderbird sieht natürlich schon viel poppiger aus (wobei man Pine ja durchaus farbig gestalten könnte). Ich werde nun aber wieder zurück zu Pine gehen - zumindest solange der noch funktioniert und ich allenfalls via ssh-Shell darauf zugreifen kann. Fühle mich darin einfach wohler, und nicht so den anderen Schreiberlingen ausgeliefert, die mir Farbe, Schriftart, Bilder etc. aufdrängen wollen. Back to the roots - bis Pine stirbt. Dann wohl doch wieder Donnervogel. Permalink

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