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 Irgendeinisch... 
Nala Geschrieben von Priska Rubischon am Sonntag, 27. November 2005, 13:58
aus dem alles-hat-ein-Ende dept.

Inzwischen ist es am Radio wieder ruhiger geworden. Aber erst grad wieder kam das Lied von Plüsch - eine Band die ich eigentlich sonst durchaus gerne höre.

Im Lied "Irgendeinisch" besingen sie die Situation, dass er von ihr verlassen wurde. "Irgendeinisch schänksch du mir am morge wider dis lache" hofft er. Aber warum? Warum der tiefste Wunsch, dass es wieder ändert. Sie will ihn nicht mehr. Aus und vorbei.

Ich hoffe, er hat den Liedtext in der ersten grossen Trauer geschrieben und anerkennt inzwischen, dass der Wunsch egoistisch war.

"Was mal so schön isch gsy geit doch nid eifach so verby" versteh ich ja. Ich möchte auch nicht, dass die schönen Dinge die ich momentan so erlebe, irgendwann einfach vorbei sind. Aber sie werden es sein. Und nach einer Trauerphase sollte man sich eher wieder öffnen und sich auf neues freuen. Denn wenn etwas vorbei ist, ist dafür Platz für etwas Neues. Und wer weiss, ob das nicht noch viel schöner wird?

"irgendeis cha villech alles so si wies isch gsi u bis denn warte i uf di". Wollen wir ihn mal in einigen Monaten, Jahren fragen, ob er noch auf sie wartet? Wenn nicht, warum hat er es besungen, dass er so lange warten werde? Die Chance, dass man wirklich auf jemanden wartet, dass er/sie zurückkommt ist meist auf wenige Tage, allenfalls Monate beschränkt...

Die Musik vom Lied mag ich ja ganz gerne, aber der Text nervt mich jedesmal wenn ich es höre. Einfach weil ich mir inzwischen immer wieder bewusst werden muss, dass etwas nicht ewig hält und man es auch nicht festhalten soll, geschweige denn lange nachtrauern. Daran freuen, dass es war (oder ist) und dann akzeptieren, dass etwas Neues kommt.

Leider sind solche Liedtexte viel zu selten und das Herzschmerz ich-warte-ewig Geschmalze ist ständig in der Hitparade. Wundert es da einem, wenn die Menschen Mühe haben, sich auf Neues zu freuen, und lieber dem Alten nachtrauern?

Als nette Ausnahme übrigens Nena (jaaa! Die gibts wieder :-) mit Liebe ist. Ein sehr schönes Lied das nicht immer fordert, dass man ewig zusammenbleiben soll, sondern man auch getrennte Wege gehen kann und sich dennoch (weiter) lieben.

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Das Kleingedruckte: Der Besitzer der folgenden Kommentare ist wer immer sie eingeschickt hat. Wir sind in keiner Weise für sie verantwortlich.

  • ventilator@semmel.ch Re: Irgendeinisch...
    Geschrieben von Venty (Link) am Montag, 28. November 2005, 11:40

    Liebeslieder gibts leider viel zu viele. Aber das Beste, also das, was das Gefühl der Verliebtheit IMHO am besten beschreibt, stammt vom Aerzte-Gitarristen Farin Urlaub und heisst "Jeden Tag Sonntag".

    In dem Lied reduziert er den Text auf "Sie hat gesagt, dass sie mich mag." Und ist es nicht so, dass man nur noch daran denkt, wenn man verliebt ist? Keine grossen Worte, nur dieser eine Gedanke, dass "Sie" gesagt hat, dass sie "mich mag"?

    Der nette Punkrock Rhythmus mit irgendwie 160 bpm oder mehr tut ein übriges dazu, dass hier der Kitsch draussen bleibt. Der Gedanke schwirrt im Kopf rum, das Herz schlägt schneller und alles überstürzt sich.