DJ Bobo in Concert
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Geschrieben von Priska & Beat Rubischon am
Samstag, 20. August 2005, 22:08
aus dem ai-ai-käpten dept.
Gestern Abend weihte DJ Bobo mit seinem Konzert das neueröffnete Zürcher Hallenstadion ein. Wir waren in der ersten Reihe live mit dabei!
Als richtige Fans hatten wir über ein Jahr die beiden Tickets an unserer Pinwand und freuten uns wie die kleinen Kinder auf's Konzert. Gegen 17:15 trafen wir vor dem Hallenstadion ein, wo noch nicht allzuviele Leute warteten. Alle Radiostationen erzählten von Türöffnung 19:00, auf den Tickets stand 18:00. Einmal mehr: Wer liest ist im Vorteil ;-)
Drei oder vier Leute wollten uns zu irgendwelchen Wettbewerben einladen. Die Sponsoren (war es jetzt Cocacola, Toyota und Apple?) warben interaktiv. Aber keiner wollte singen und so gingen sie leer aus ;-)
Eine Lautsprecherstimme verkündete viermalig, dass wir uns zu entscheiden haben: Sitze oder stah. Welch blöde Frage: Man steht doch! Um 18:00 Türe auf, der Run durch die Ticketkontrolle, der erste Filz, ein zweiter Filz vor der Halle. Petflaschen, Waffen und grosse Rucksäcke mussten zurück an die Garderobe. Und dann an die Bühne!
An der Abschrankung ein Blick in die Halle - die ja schliesslich neu ist. Stoffstühle, VIP-Lounge, Gummiboden - Wow, beeindruckend. Dafür aber keine knarrenden Holzbänke, kein resonanzfördernder Holzboden, kein Geruch von Bratwürsten und Villiger Rund. Die Rennbahn scheint auch abgebrochen zu sein.
Vor uns ein riesiges Piratenschiff, passend zum Titelsong Pirates of Dance. Es ist 18:15 und wir werden uns noch für 1 3/4 Stunden die Beine in den Bauch stehen. Links ein Paar, rechts ein Paar, nach wenigen Minuten eine Familie hinter uns. Wie kann man bloss mit vier, fünfjährigen an ein Konzert? Die Mutter im Rock, Strumpfhosen und Stulpen, der Vater in Shirt, Hemd und mit vielen Zigis bewaffnet. Ob die auf die Kelly Family warten?
Das Paar rechts setzt sich irgendwann hin. Luegsch mer dänn aber nöd under de Rock ist Beat's Kommentar dazu. Dem Mädel ist es peinlich, die Leute hinter uns lachen freudig. Was hätter dänn drunder? ist Priska's Frage, die sie kurz darauf selbst beantwortet. Das Mädel traut sich schliesslich nicht zu gucken. Ich wür dem glaub Wanderschue säge. Alle Lacher auf unserer Seite.
Um 18:55 beginnt sich die Halle zu füllen. All diejenigen, die nicht lesen können, treffen ein.
19:30 kommt die "Vorgruppe". Nicht Sänger, sondern Akrobaten. Virus Incorporation hiess die Gruppe und die Show mit Flammen und Menschenpyramiden war sehr eindruckvoll. Die Künstler tauchten immer wieder am Abend auf und verstärkten Bobo's Tanzgruppe.
20:05 war das Interview mit SF DRS fertig und Bobo durfte sich der tobenden Menge stellen. Pirates of Dance, Visions und What a Feeling eröffneten eine 2 1/2 stündige Show.
Bei What a Feeling kullern Beat ein paar Tränen die Backen herunter. Er wird mit dem Alter wohl sentimental. Oder sind es ganz spezielle Erinnerungen, die für ihn an den Song verknüpft sind?
Die Kids obiger Familie begannen zu drängeln, setzten sich nach ein paar Minuten auf den Boden, der Vater rauchte eine Zigarette nach der anderen. Die Versuche, unsere Plätze zu halten, trugen nach einer guten Stunde Früchte und die Familie räumte das Feld. Endlich konnte man Tanzen ohne ein Vorschulkind zu treten. Endlich konnte sich der Sicherheitsmensch im Graben anderen Problemen - wie seinem Durst - widmen. Wie gesagt: Bobo ist kein Kelly.
Priska entdeckt unter den fantasievollen Kostümen Nancy's Bauch und freut sich wie Anton, dass auch andere Frauen Spuren ihrer Schwangerschaft haben und verstecken müss(t)en.
Die Show grossartig. Alte und neue Songs, eingebettet in eine Fahrt über die Weltmeere. Viel Spass zwischen den Songs um den Tänzern Entspannung zu geben. Darunter auch die langsamste Laolawelle, die das neue Hallenstadion je gesehen hat ;-)
Dieses Konzert war das Zweitletzte in einer langen Europatournee und man spürte die Müdigkeit in den Sprüchen. Sobald aber die Musik kam, war alles verflogen und jeder gab vollsten Einsatz. Auch der Pyromane (oder sagt man dem Pyrotechniker?) legte einen perfekten Einsatz hin - beobachtet von Priska's interessierten Augen. Sie will jetzt auch so ein Kästchen mit Touchscreen, mit dem man *bumm*, *sprazzel* und *tätsch* machen kann ;-)
Viertel nach Zehn verliessen 14'000 Besucher das Hallenstadion raus in das verregnete Zürich. Jeder nahm seine Erlebnisse mit und die meisten werden - wie wir - zu Wiederholungstätern.
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