Von Männlein und Weiblein
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Geschrieben von Beat Rubischon am
Montag, 18. Juli 2005, 15:22
aus dem der-kleine-Unterschied dept.
Ich bin der Ueberzeugung, dass Männer und Frauen grundlegend verschieden
"funktionieren". Dies führt oft zu interessanten, manchmal ruhigeren und
manchmal heftigeren Diskussionen. Wird Zeit, meine Gedanken darüber für
einmal zusammenzutragen!
Unsere Hauptaufgabe dürfte klar die Erhaltung unserer Art sein. Das ist
nicht ganz einfach - unsere Kinder sind die, welche mit Abstand die längste
Zeit brauchen, bis sie ohne die Unterstützung ihrer Eltern klarkommen. Man
rechnet mit 7 Jahren, bis unser Nachwuchs so weit ist, in der grossen weiten
Welt zu überleben.
Während dieser Zeit sollten die zeugenden Partner möglichst zusammenbleiben,
sich gemeinsam um die Erziehung ihrer Kids bemühen. Kinder, die mit einem
fehlenden Elternteil aufwachsen mussten, haben keine optimalen
Startbedingungen in's Leben.
Das führt automatisch zu einer sehr sorgfältigen Partnerwahl. Man muss
aufpassen, dass man keinen Fehlgriff macht, sondern den Partner fürs
Leben findet. Der, der möglichst lange für einen einsteht und einem
hilft, den Nachwuchs grosszukriegen.
Unsere christliche Kultur vestärkt diesen Druck ungeheuer. Man muss mit
seinem einzigen Partner zusammenbleiben, Treue ist grossgeschrieben. Kinder
haben einen sehr grossen Stellenwert, auch wenn dieser in den letzten Jahren
ein wenig durch den Wunsch nach Karriere verdrängt wurde.
Oft dient der Partner dazu, sein eigenes Selbstbewusstsein zu steigern. Wie
oft habe ich in den vergangenen Jahren den Satz ohne ihn/sie bin ich nur
ein halber Mensch hören müssen? Wer kann mit einer solchen Einstellung
alleine Leben?
Auch wenn heute eine serielle Monogamie gelebt wird, so ist dennoch der
ungezwungene Umgang zwischen Männern und Frauen recht selten. Man muss ja
einen Partner finden. Leute, die in einer stabilen Partnerschaft leben, sind
daher oft die angenehmeren Gesprächspartner ;-)
So, und nun haben wir einen Wettbewerb. Man muss seinen Partner finden, man
muss sich aber auch möglichst gut hinstellen um seine Chancen zu optimieren.
Hier steckt der Teufel im Detail. Hier liegen die grossen Unterschiede
zwischen Männchen und Weibchen. Beide versuchen sich in
gleichgeschlechtlichen Gruppen möglichst gut hinzustellen, um im Wettbewerb
eine gute Startposition zu haben. Gemischte Gruppen sind - ausser in der
Familie - nur selten.
Die Männer produzieren sich. Stellen ihre Fähigkeiten, ihren Besitz in den
Vordergrund. Versuchen einerseits, sich in eine Gruppe zu integrieren,
anderseits auch gleich einen möglichst guten Platz zu ergattern. Männer
trumpfen mit ihren Jobs, Autos, Sportresultatekenntnissen und Spielzeugen
auf. Das Herumhacken auf einem schwächeren Gruppenmitglied kann durchaus
auch dazu dienen, sich in der Gruppen Ansehen zu ergattern. Ich sage dem despektierlich Schwanzlängenvergleich.
Frauen kooperieren. Zwei Frauen können durchaus zusammenspannen - um eine
dritte auszustechen. Sie können sich mit einem Lächeln aus einem Job mobben.
Sie sind in der Lage, mit freundlich klingenden Sätzen tiefe Wunden zu
schlagen. Auch sie versuchen sich in einer Gruppe einen guten Platz zu
ergattern - nutzen dazu aber die Mithilfe ihrer Kolleginnen. Natürlich nur
bis diese sich umdrehen um mit einer anderen darüber zu lästern.
Spannend wird es dann, wenn Männer und Frauen zusammentreffen. Jede(r) hat
ihr(en) Schema, sich in den Mittelpunkt zu rücken - und keine(r) versteht
den/die andere(n). Frauen finden Machos doof. Männer finden Tussies schlimm.
Es gibt nicht wirklich eine gemeinsame Sprache, einen Weg, zusammenzufinden.
Ein Pfau stellt sein Rad auf - wenn es ihr gefällt, schlafen sie miteinander.
Ein Hirsch röhrt und der Lauteste gewinnt ein Mädchen. Der stärkste Gorilla ist
Chef der Herde. Nur wir Menschen haben keinen Weg, wie man zueinander
findet. So gerne wir das auch hätten.
Dies mag alles etwas überspitzt klingen. Vielleicht auch etwas übertrieben
sein. Doch sitzt einmal in ein Dancing, Fitnesscenter oder Gartencafe und
guckt Euch die Leute an. Ihr werdet viel von obigem sehen.
Man kann noch darüber streiten, ob die Unterschiede genetisch bedingt oder
anerzogen sind. Nach den Erfahrungen mit Maja und Beni bin ich überzogen
davon, dass sie genetisch festgelegt sind. Ein Artikel im TA-Magazin vor
zwei, drei Jahren sprach das auch an: Eine Journalistin berichtete über ihre
Erfahrungen mit Testosteroncreme. Sie schmierte diese ein und erlebte einige
Tage mit ganz sonderlichen Gefühlen - dem Mannsein.
Letzte Woche stolperte ich über einen weiteren genialen Artikel. Der Bezug
ist vielleicht etwas speziell, es geht um die Frage, wie Crossdresser
sprechen sollen. Der Artikel nimmt Bezug auf die Aussprache und auch den
Inhalt der Sprache. Und gerade beim Inhalt unterscheiden sich Männer und
Frauen stark.
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