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 The dreamers - Die Traeumer 
Labberfaselbla Geschrieben von Priska Rubischon am Montag, 16. Mai 2005, 11:12
aus dem Film-schau dept.

Gestern abend schaute ich gemeinsam mit Marius den Film Die Traeumer (The dreamers).

Die Filmempfehlung kam von Beat und einer sehr netten Bekannten, die gemeinsam den Film im Kino geschaut hatten.

Der Film ist sehr eindruecklich, aber stimmt auch nachdenklich. Zum einen die Beziehungen zwischen Isabelle und Theo - ein Geschwisterpaar - und Matthew und zum anderen die ganzen 68er Unruhen in Paris, die auch im Film dargestellt werden.

Auffallend ist in dem Film, wie offen Sexualitaet gezeigt wird. Nicht wie in amerikanischen Filmen wo solche Szenen stets ausgeblendet werden. Es wird "pornoaehnlich" draufgehalten - wobei man selbstverstaendlich nichts genaueres sieht. Nur einfach sehr aesthetisch wie die beiden miteinander Sex haben. Oder auch Isabelle wie sie nackt vor den beiden steht. Da wird nicht einfach nur die Brust gezeigt, sondern es wird - ganz natuerlich - der ganze Koerper in seiner Schoenheit gezeigt.

Auffallend im Film ist auch das unglaubliche Wissen der drei ueber alte Filme, von denen der Regisseur auch immer wieder Sequenzen miteinspielt.

Nun wie hab ich den Filminhalt empfunden... Ich fand es schoen wie offen die Geschwister zu einander standen. Wie sie wohl auch offen ihre Sexualitaet lebten. Andererseits aber auch wieder extrem naiv und nicht aelterwerdend. Sie krallten sich aneinander und wenn eines mal etwas rauswagte, schreckte sie wieder zurueck. Letztendendes wollte Isabelle nicht die Beziehung zu Matthew weiterbauen, sondern zurueck mit Theo in "ihr eigenes Leben" und fuer den Frieden Molotow-Cocktail werfen (wobei sich das eigentlich schon widerspricht)

Matthew hingegen sah das alles irgendwie aus anderer Sicht. Hier scheinen sich die unterschiedlichen Denkweisen von amerikanischen und europaeischen Jugendlichen aufzuzeigen. Es war die Zeit des Vietnamkrieges. Matthew war froh, dass er an einer Uni war und nicht in Krieg ziehen musste, waehrend Theo fand, er muesste mit der Armee fuer Frieden kaempfen. Matthew wollte Liebe und die Welt mit Liebe aendern, Isabelle und Theo dagegen glaubten daran, mit Molotow-Cocktail werfen ihre Welt zu retten.

Insgesamt gefaellt mir der Film sehr gut und ich werd ihn wohl nocheinmal schauen um noch genauer zu erfahren, was der Film wirklich aussagen will.

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